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Ratten greifen auf keinen Fall einfach Menschen an

Beißattacke in Asylantenwohnung bleibt rätselhaft


Das Schicksal der Asylantenfamilie Ahmadi, die über Ratten in ihrer Paderborner Wohnung klagte, bewegt die Leser des WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATTes. Zwei Mal soll die Mutter einer fünfköpfigen Kinderschar gebissen worden sein:
Obwohl ich Ratten nicht leiden kann, habe ich den obengenannten Artikel mit Interesse gelesen. Viele Fragen stellten sich mir jedoch danach. So habe ich im Internet geforscht und konnte auch mehr Informationen erhalten. Doch die lassen den hier geschilderten Fall immer fragwürdiger erscheinen.
Als Kind habe ich gelernt, dass man Ratten aus dem Weg gehen soll. Und vor allem, dass Ratten nur beißen oder angreifen, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen. Ratten gehen also von sich aus dem Menschen aus dem Weg, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt. Das ist auch verständlich, denn für Ratten sind wir ein übermächtiger Gegner. Aus dem Internet habe ich weiter erfahren können, dass Ratten in Gruppen leben und sehr soziale Tiere sind. Und: Die meisten Rattenbisse erleiden Rattenhalter. Eine Erklärung dafür war: Die Tiere waren neu, dementsprechend aus einer anderen Umgebung und folglich verstört. Nirgendwo habe ich einen Fall gefunden, in dem wilde Ratten in Wohnungen Menschen angreifen. Aber dass es immer mal vorkommt, das Ratten in Wohnungen eindringen.
Es ist also durchaus möglich, dass eine Ratte in der Wohnung war. Gebissen hat die Ratte, weil sie verstört war oder in die Enge getrieben wurde. Aus dem Artikel ist zu entnehmen, dass die Bisse jedes Mal beim Stillen erfolgten. Das ist für mich sehr irritierend. Denn dann ist das Tier ja aktiv auf die Frau zugegangen. Das ist jedoch völlig atypisch für einen Rattenangriff. Wenn dieses ein typisches Verhalten von Ratten wäre, müsste es viel mehr Rattenangriffe geben, denn es leben in jeder deutschen Großstadt mehr Ratten als Menschen.
Den Mitarbeitern der Stadtverwaltung muss ich hier einmal schnelles und ausreichendes Handeln bescheinigen. Der zweite Biss liegt ausschließlich im Verantwortungsbereich der Eltern.
Sollte ein Rattenproblem in der Wohnung bestehen, ist auf Grund des Verhaltens der Eltern das Jugendamt einzuschalten. Denn es ist unverantwortlich, fünf Kinder da wohnen zu lassen. Die Unterbringung hat selbstverständlich in Unterkünften zu erfolgen, die die Stadt vorgibt. RALPH GERDES An der Talle 95 Paderborn

Artikel vom 10.10.2006