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Läuse-Welle rollt
auch durch Werther

Tipps von Ärzten und Apotheker

Von Stefan Küppers (Text und Foto)
Werther (WB). In Werther gab es in den vergangenen Wochen wieder einmal »Läuse-Alarm«, so zum Beispiel am Ev. Gymnasium, wo sogleich Informationsmaterial an die Eltern verteilt wurde. Das Problem mit den Plagegeistern auf dem Kopf ist dabei nicht auf Werther beschränkt. Das Kreisgesundheitsamt konstatiert eine regelrechte Läuse-Welle im Kreis.

Vielen Menschen ist das Problem mit den Kopfläusen peinlich, weil es immer noch den Geruch der »Arme-Leute-Krankheit« hat. Eine Haltung, die nicht nur nach Ansicht von Allgemeinmediziner Dr. Mathias Stratmann »Unsinn« ist. Denn überall dort, wo Kinder viel die Köpfe zusammenstecken, zum Beispiel in Schulen und Kindergärten, springen die Läuse schnell von einem Haar ins andere. Dr. Anne Bunte vom Kreisgesundheitsamt stellt sogar eine deutliche Zunahme der Fälle gegenüber den Vorjahren fest. Insbesondere nach den Sommerferien kommen neue Wellen, weil Urlauber Läuse-»Nachschub« mitgebracht haben.
»Man kann nichts dafür, wenn Kopfläuse kriegt«, betont Apotheker Lars Rohde. »Aber man kann etwas dafür, wenn man sie nicht los wird.« Zur Behandlung gibt es einige Mittel auf dem Markt. Doch nach jüngsten Studien (Arznei-Telegramm) kann Rohde vor allem zwei wirklich wirksame und relativ preiswerte Anti-Läuse-Kuren empfehlen. Das eine ist »Goldgeist forte«, wo eine kleine Flasche für eine Anwendung etwa 7,50 Euro kostet. Die zweite Empfehlung ist das Anti-Läuse-Shampoo »Mosquito« (kleine Flasche etwa acht Euro). Viel gefragt, weil stark beworben, ist »Infecto pedicul«, das etwa doppelt so teuer ist. Stratmann und Rohde verweisen hier jedoch auf Studien, wonach dieses Produkt nur als Reservemittel eingesetzt werden sollte.
Dr. Anne Bunte kann nur empfehlen, die Präparate sehr korrekt einzusetzen. Das heißt zum Beispiel auch, die zweite Anwendung nach acht bis zehn Tagen nicht zu vergessen. Dann schlüpfen nämlich die Nissen (Eier), von denen eine Laus bis zu 90 Stück legen kann. Das Kämmen mit einem Nissenkamm sei zwar sehr aufwändig. »Aber aufmerksame Eltern sind der wirksamste Schutz«, so Dr. Bunte. Auf der Homepage des Kreises www.kreis-guetersloh.de hält das Gesundheitsamt noch viele Tipps parat.

Artikel vom 27.09.2006