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Neue Bibel-Übersetzung sorgt für Diskussion

Gütersloher Verlagshaus mit prominent besetztem Programm auf Frankfurter Buchmesse

Gütersloh (ag). Mit einem ganzen Berg viel versprechender Neuerscheinungen reist das Gütersloher Verlagshaus in der kommenden Woche zur Frankfurter Buchmesse. Herzstück dieser Auswahl ist die »Bibel in gerechter Sprache«, die gerade fertig geworden ist und schon im Vorfeld viel Wirbel ausgelöst hat.

Fünf Jahre lang haben zehn Herausgeber und 52 Übersetzer an der neuen Bibelübersetzung gearbeitet, die zum Ziel hatte, sprachlich zeitgemäß zu sein und auch inhaltlich »Gerechtigkeit« walten zu lassen. Frauen, die in alten Übersetzungen ausgespart wurden, erhalten eine Gestalt, der Text ist von judenfeindlichen Wendungen gereinigt und außerdem wurde versucht, die damaligen sozialen Verhältnisse sichtbarer zu machen.
»Wir wollen das Thema Religion wieder popularisieren«, formuliert Verlagsleiter Ralf Markmeier eines der Hauptanliegen des Gütersloher Verlagshauses. Die neue Bibelübersetzung wird dazu sicherlich einen großen Beitrag leisten. Bereits im Vorfeld gab es heftige Kritik aus konservativen Kreisen, andere waren begeistert von diesem ambitionierten Projekt, das sich aus Spenden finanziert hat.
Mehr als 1000 Sponsoren haben dafür gesorgt , dass das 2400-seitige Mammutwerk nun zu einem günstigen Verkaufspreis von 24.95 Euro erscheinen wird. Schon gut die Hälfte der 20 000 Exemplare der Erstauflage ist vorbestellt, im Gütersloher Verlagshaus wird bereits die zweite Auflage vorbereitet, die möglicherweise noch in diesem Jahr erscheinen wird.
Die neue Bibel wird am Donnerstag, 5. Oktober, von 10 Uhr an in großem Stil auf der Frankfurter Buchmesse im Lesezelt vorgestellt. Viel Resonanz verspricht sich der Verlag auch von den in der bundesweiten Presse bereits viel diskutierten »10 Geboten des 21. Jahrhunderts«, die der Zukunftsforscher Horst W. Opaschowski in seinem neuen Buch »Das Moses-Prinzip« aufstellt.
Neben solch renommierten Autoren wie Opaschowski wendet sich der Verlag aber auch ver-stärkt prominenten Autoren und Herausgebern zu. Beste Beispiele hierfür sind das soeben im Handel erschienene Kinderbuch »Nina Ruge erzählt die schönsten biblischen Geschichten«, die von Dieter Thomas Heck herausgegebenen »Weihnachtsgeschichten für Millionen« sowie ein weiteres weihnachtliches Buch, in dem »Miss-Tagesschau« Dagmar Berghoff Werte vermittelnde »Geschichten mit Hintergedanken« gesammelt hat. »Der Markt gibt einem Verlag keine Zeit mehr, eigene Autoren aufzubauen«, beklagt Ralf Markmeier einerseits. Andererseits ist er aber auch begeistert von dem namhaften Autoren-Netzwerk, das sich das Gütersloher Verlagshaus aufgebaut hat und das im nächsten Jahr noch wachsen wird.
Dass prominente Köpfe Bücher leichter vermarktbar machen, hat sich für den Verlag auch schon ausgezahlt: Ende des Jahres wird beim Gütersloher Verlagshaus ein Wachstumsplus von mehr als zehn Prozent zu Buche stehen.

Artikel vom 28.09.2006