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370 Schülern Orientierung in Ausbildungswelt bieten

Betriebe ermöglichen beim »Berufsparcours« Einblick

Versmold (OH). Die Berufswahl kann für Jugendliche schnell zu einem schwierigen Hindernislauf werden. Für Orientierung im Dickicht der Ausbildungswelt soll der erste Berufsparcours in Versmold sorgen. Am 31. Oktober werden mehr als 30 heimische Betriebe 370 Neuntklässlern praxisnahe Einblicke in verschiedene Ausbildungsberufe ermöglichen.

Federführend organisiert wird der Berufsparcours, der in Steinhagen und Halle bereits erfolgreich durchgeführt wurde, von der Regionalstelle Nord des Kreises Gütersloh und der Volkshochschule (Vhs) Ravensberg. In der Realschule sollen am 31. Oktober die Neuntklässler der Versmolder Real-, Haupt- und Förderschulen sowie der Gesamtschule Borgholzhausen und der Don-Bosco-Förderschule Harsewinkel einen Vormittag lang in Ausbildungsberufe hineinschnuppern können.
Gestern fand im Versmolder Rathaus eine Vorbesprechung mit Vertretern teilnehmender Betriebe verschiedenster Branchen statt. Bürgermeister Thorsten Klute freute sich über die große Bereitschaft hiesiger Betriebe, den Berufsparcours zu unterstützen. Die Organisatoren informierten über den geplanten Ablauf und die Ziele des Projektes.
Vorgesehen ist, dass sich die Schüler ein möglichst praxisnahes Bild machen können. Deshalb sollen die Betriebe Übungsaufgaben, die zwischen drei und zehn Minuten in Anspruch nehmen, anbieten. »Die Jugendlichen sollen eine typische Arbeitssituation erleben oder auch einfach Arbeitsmaterialien anfassen oder mit ihnen arbeiten können«, sagt Susanne Zens von der Vhs. Die Wurstwarenfirmen Wiltmann, Nölke und Reinert planen einen gemeinsamen Stand. Darüber hinaus reicht die Palette der Berufsbilder vom Bankkaufmann über Floristin bis zum Straßenwärter.
»Die Schüler kennen meist maximal zehn Ausbildungsberufe und sind oft recht festgelegt, ohne eine genaue Vorstellung von der Ausbildung zu haben«, berichtet Susanne Zens. Ein klassisches Beispiel sei etwa das Kfz-Handwerk, in dem Elektronik eine immer größere Rolle spiele und nicht mehr das »Schrauben«. »Falsche Vorstellungen gerade zu rücken, ist eines der Ziele des Berufsparcours.« So sollen die Anforderungen, auch schulischer Art, der einzelnen Ausbildungsberufe dargestellt werden. Hilfreiche Tipps sollen den Schülern auch Auszubildende geben.
Mindestens neun Stationen sollen alle Schüler am 31. Oktober durchlaufen. Kontakte mit den Unternehmen zu knüpfen und womöglich ein Praktikum zu vereinbaren, seien weitere Ziele des Projektes. Das habe sich bislang insgesamt bewährt, berichtete Schulsozialarbeiterin Sabine Grunt. Sie hatte gemeinsam mit Kolleginnen 400 von Schülern ausgefüllte Fragebögen ausgewertet: »Viele Schüler haben Anregungen für die Praktikumswahl erhalten, einige Berufe gänzlich neu kennengelernt und auf diesem Wege auch ihr Berufswahlspektrum erweitert.«

Artikel vom 27.09.2006