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Vorsorge ist
lebenswichtig

Krebs-Selbsthilfegruppe startet

Von Stefanie Hennigs
Versmold (WB). Krebs -Êmit dieser schwerwiegenden Diagnose müssen jedes Jahr erneut 400 000 Menschen in Deutschland leben lernen. Betroffene aus Versmold und Umgebung können sich dabei gegenseitig eine Stütze sein -Êin der neuen Selbsthilfegruppe »Leben mit Krebs«.

Als Auftakt für die neue Gruppe hatten Elisabeth Deny von der DRK-Seniorentagesstätte und Jenny von Borstel von der BIGS (Bürgerinformation Gesundheit und Selbsthilfekontaktstelle im Kreis Gütersloh) am Montag einen ausgewiesenen Fachmann als Referenten eingeladen: Dr. Reinhard Depenbusch vom Städtischen Klinikum Gütersloh sprach über das Thema Krebsentstehung und Krebsbehandlung. Von Brust bis Lunge, Prostata bis Darm ging der Experte von der einzigen Onkologie im Kreisgebiet auf mögliche Ursachen -Êwie Strahlung, Umweltgifte, Viren oder genetische Faktoren - ein und setzte einen Schwerpunkt auf die Vorbeugung. »Die Vorsorgemaßnahmen werden leider nicht ausreichend in Anspruch genommen«, bedauerte der Onkologe. So würden beispielsweise 20 Millionen Menschen berechtigt dazu sein, eine Darmspiegelung zur Vorsorge gegen Darmkrebs vornehmen zu lassen. »Doch nur zwei Millionen haben diese Chance wahrgenommen.« Ähnlich sei das Verhalten bei der Brustkrebsvorsorge, wobei im Kreis Gütersloh schon einiges geschehe und Frauen gezielt zum Screening eingeladen würden. »Einigen konnte so schon rechtzeitig geholfen werden.«
Eine weitere Möglichkeit Krebserkrankungen vorzubeugen sei die gesunde Ernährung - unter dem Motto »Fünf am Tag« warb Depenbusch dafür, jeden Tag fünf Mal eine Handvoll Gemüse und Obst zu essen, möglichst in unterschiedlichen Farben, um so den Bedarf an Vitaminen, Antioxidantien und wichtigen Nährstoffen zu decken.
Ein weiteres Thema des Onkologen waren neue Entwicklungen bei der Chemo- und Immuntherapie, diskutiert wurde auch über alternative Behandlungsformen.
Auch wenn der Vortrag nicht so gut besucht wie erhofft war: Jenny von Borstel und Elisabeth Deny setzen darauf, dass beim nächsten Treffen der Selbsthilfegruppe einige Interessierte zusammenfinden. Denn im gesamten Altkreis Halle gibt es keine Selbsthilfegruppe, die eine Anlaufstelle für Krebs-Betroffene bietet. Die nächste Zusammenkunft steht am Montag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr auf dem Programm. Treffpunkt ist die DRK-Seniorentagesstätte an der Ravensberger Straße.
Das DRK möchte mit der Selbsthilfegruppe Männer und Frauen ansprechen, die lernen möchten, mit der Krankheit zu leben, ihnen die Gelegenheit geben, sich über den Umgang mit der Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten und Probleme auszutauschen. Weitere Informationen beim DRK, % 35 62, oder bei der BIGS, % 0 52 41 / 82 35 86.

Artikel vom 27.09.2006