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Erster Sieg für die HSG

30:20 - Befreiungsschlag für die Musketiere

Von Markus Schlotjunker
Augustdorf/Hövelhof (WV). Daniel Holl strahlte übers ganze Gesicht. Mit seinem Team, Handball-Zweitligist HSG Augustdorf/Hövelhof, holte er mit dem 30:20 (13:9) gegen den SC Magdeburg II die ersten Punkte, lieferte persönlich eine tolle Partie ab und feierte anschließend mit seiner Familie noch seinen 25. Geburtstag.

»Das hat richtig Spaß gemacht«, freute sich Holl über den ersten Saisonsieg. »Ein gewisser Druck war vor der Partie ja schon spürbar«, gab Holl zu, »den haben wir aber in positive Energie umgewandelt.« Es war von Beginn an deutlich zu sehen: Die Musketiere waren richtig heiß auf das Spiel. »Wir haben in der Kabine einen Kreis gebildet und der Trainer hat uns noch mal auf das Spiel eingeschworen«, berichtete der Linksaußen. Vielleicht hat Übungsleiter Diethard von Boenigk dabei auf Tipps seiner Ehefrau Ute gesetzt, die ist nämlich Psychologin und fachsimpelt regelmäßig mit ihrem Mann über die zweitwichtigste Sache (nach den Kindern) im Haushalt von Boenigk. »Nach 0:8 Punkten ist halt vieles Kopfsache. Aber am Ende nützt auch das ganze Reden nicht, wenn die Mannschaft es nicht umsetzt«, so der Trainer
Diesmal setzten die Musketiere aber vor allem eine Forderung von Boenigks eins zu eins um. »Die Einstellung stimmte von der ersten bis zur letzten Minute. Zudem standen wir in der Deckung sehr gut. Da hat das Wechselspiel zwischen Abwehr und Torwart bestens geklappt«, lobte der Trainer sein Team. Das hatte sich nach rund 20 Minuten einen Fünf-Tore-Vorsprung geschaffen (11:6), geriet aber etwas aus dem Tritt, als die Gäste ihre Defensive umstellten. »Da hat man gemerkt, dass wir quasi noch in der Vorbereitung stecken. Uns fehlen halt noch ein paar Wochen, um alle Neuzugänge voll zu integrieren«, musste von Boenigk eingestehen. »Da kam Magdeburg gerade recht«, spielte er darauf an, dass der Gegner wahrlich nicht seinen besten Tag erwischt hatte.
Aber egal. »Für uns war es wichtig, dass wir bis zum Ende konzentriert durchspielen und vor allem die Emotionen, die durch so einen Kantersieg ausgelöst werden, für die nächsten Spiele mitnehmen«, meinte Rechtsaußen Jan Heiner Lück, der mit fünf Treffern bei sechs Versuchen glänzte.
Nach sechs Minuten glänzte auch Geburtstagskind Holl mit seinem ersten Tor, als er einen langen Abwurf von Torwart Ronny Krüger aufnahm und auf akrobatische Weise durch die Beine des Gegenspielers zum 16:9 versenkte. Bei Magdeburg stieg die Fehlerquote immer mehr und spätestens als SCM-Keeper Alexander Hübe nach dem 25 Gegentreffer (49.) ratlos mit den Schultern zuckte, war klar, dass die Gäste angesichts des nicht nachlassenden Tempo-Handballs der HSG resignieren. »Jetzt fahren wir mit breiter Brust zum nächsten Spiel nach Varel«, schloss Trainer von Boenigk.
HSG Augustdorf/Hövelhof: Selke, Krüger - Honerkamp (1), Kutlesa (4), Lück (5), Jäger, Holl (4), Dübener, Grunow (3), Gote (2), Feldmann (2), Kropp (6), Stukalin (3/3).

Artikel vom 02.10.2006