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Gemeinsam Stärke zeigen

Hilfe und Aufklärung: 9. Tag der Selbsthilfegruppen im Kreis

Kreis Gütersloh (GG). Aktive »Hilfe zur Selbsthilfe« möchten die zahlreichen Selbsthilfegruppen im Kreis Gütersloh allen Betroffenen und deren Angehörigen ermöglichen.

Eine Aktion, um auf die wichtige Arbeit und das ehrenamtliche Leistungsspektrum in den Selbsthilfegruppen aufmerksam zu machen, war am Sonntag der 9. Tag der Selbsthilfegruppen im Kreis Gütersloh, der erstmalig in der Stadthalle veranstaltet wurde. 70 Interessengemeinschaften, Vereine und Verbände stellten sich unter dem Motto »Gemeinsam sind wir stark« als Botschafter für Verständnis und als Zuflucht für Menschen in verzweifelten Lebenssituationen vor. Neben den vielen Infoständen und zahlreichen Fachvorträgen gab es mit dem Auftritt der Rollstuhlgruppe »Rolli Dancers« und der Musikerfamilie Krestovsky aus Gütersloh auch ein kleines Rahmenprogramm.
Veranstaltet wurde der Selbsthilfetag von der Bürgerinformation Gesundheit und Selbsthilfekontaktstelle im Kreis Gütersloh (BIGS), dem Kreis Gütersloh und den Selbsthilfegruppen. Als Chefplaner zeichneten sich Jenny von Borstel von der BIGS und Manfred Bohnenkamp von der Selbsthilfegruppe »Angst und Panik« aus Steinhagen aus. Der Selbsthilfetag findet alle zwei Jahre abwechselnd in Steinhagen und Gütersloh statt. Bisher war in Gütersloh stets das Kreishaus die erste Adresse für Besucher des Selbsthilfetages. Nun ist man erstmalig in den kleinen Saal der Stadthalle umgezogen.
»Selbsthilfe ist eine besondere Form des freiwilligen sozialen Engagements und der gegenseitigen Hilfe. Die Arbeitsweise von Selbsthilfegruppen ist von der Erfahrung bestimmt, dass die Gruppe einfach mehr schafft als der Einzelnen und dass letztlich aber nur der Einzelne daraus den passenden Weg zur Bewältigung seinen Problem finden kann«, erklärte der stellvertretende Landrat Dieter Mersmann, der den 9. Selbsthilfetag zusammen mit Christel Kunz von der Abteilung Gesundheit des Kreises eröffnete.
Die Selbsthilfegruppen, die wichtige Hilfe und Aufklärung dort leisten, wo die herkömmliche medizinische Versorgung von Betroffenen als unzureichend empfunden wird, sind vor allem in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Bestandteil des medizinischen und sozialen Systems der Gesellschaft geworden. Das Teilen des gemeinsamen Schicksals innerhalb einer Gruppe schafft eine besondere Beziehungsqualität und garantiert Kommunikation, die oftmals eine erste Überwindung aus der Isolation bedeuten kann.
Das Spektrum der teilnehmenden Gruppierungen reichte von der Aids-Hilfe über die Angst- und Panikgruppe, der Behindertensportgemeinschaft, der Beratungsstelle für Sucht und Essstörungen, über Demenz- und Alzheimer-Angehörige bis hin zu den Gruppen Junge Frauen mit Brustkrebs, Deutsche Leberhilfe, Rheumaliga, Myasthenie-Gesellschaft, Diabetiker, Mobbing am Arbeitsplatz, Notfallbegleitung, Stotterer, Väteraufbruch für Kinder und des Ulrich-Turner-Syndroms. In den Fachvorträgen ging es um Lungenkrebs, Behandlungen einer Angsterkrankung, Depressionen und die Polarity- Therapie.

Artikel vom 28.09.2006