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Mit Napoleon nach Paderborn

»E.ON Westfalen Weser«: Höxteraner Kreisauswahl auf Platz fünf

Von Michael Risse
Paderborn/Kreis Höxter (WB). Sie heißen »Napoleon«, »Quidam«, »‚a Va«, »Ludwig« oder »Lausejunge«. Mit diesen und weiteren Pferden starten die besten Springreiter des Kreisreiterverbandes Höxter-Warburg beim großen Reitturnier auf dem Paderborner Schützenplatz, bei dem auch die »Riders Tour« Station macht. Den Auftakt bildete gestern ein Mannschaftsspringen. Der KRV Höxter-Warburg belegte die Ränge fünf und sieben. Heute um 17.45 Uhr ist aus hiesiger Sicht das Finale der »E.ON Westfalen Weser Trophy«, ein M-Springen der Kategorie A, im Blickpunkt.

Der »Weg« zu diesem reiterischen Glanzlicht war lang. Die erste von sieben Qualifikationsprüfungen fand am 2. Juli 2005 in Brakel statt. Damals holte sich Hubertus Redder (RSG Eggeland Alhausen) mit Rang drei die ersten 30 Punkte. Er war mit 100 Zählern am Ende der Qualifikation der Bestplatzierte aus dem Kreis Höxter. Im morgigen Finale (35 Reiter) außerdem dabei: Konrad Ummen, Clemens Gockeln, Kim Kristin Pyka, Frank Drewes und Bernd Drewes (alle RV Nethegau Brakel) sowie Katharina Albersmeier vom RV »St. Georg« Diemeltal.
Vor großem Publikum und den Augen etlicher Profi-Reiter ist dieses Turnier selbst für erfahrene Reiter etwas besonderes. »Sie guckt gerne«, weiß Hubertus Redder, dass seine neunjährige Stute »‚a Va« möglicherweise abgelenkt sein könnte. »Wir sind ländliche Amateure«, betont der Brakeler Bernd Drewes, der sich für das Trophy-Finale gegen Konkurrenten wie Huberta Vahle (RV Altenautal) wenig Chancen auf einen vorderen Platz ausrechnet.
Zusammen mit Konrad Ummen (null Fehlerpunkte), Kim Kristin Pyka (vier Punkte) und Thomas Sagel (mit 9,25 Punkten das Streichresultat) belegte Bernd Drewes (vier Punkte) gestern im Mannschaftsspringen Rang sieben mit der Zweitvertretung des Kreisreiterverbandes Höxter-Warburg. Kurz vor Schluss touchierte Drewes auf »Piano's Blondy D« eine Stange. Sonst wäre das Team auf Platz vier gelandet.
Sein Bruder Frank Drewes stand mit Manuel Schwarzenberg, Anna-Maria Jakobs (beide RV Warburger Land) und Ann-Cathrin von Kanne (RFV Steinheim) in der ersten Mannschaft. Frank Drewes meinte vorher: »Im Vorjahr lief es sehr gut und wir gingen in einer ähnlichen Besetzung als Sieger aus dem Teamspringen hervor.« Gestern reichte es nur zu Platz fünf. Startreiterin Anna-Maria Jakobs schied aus, da »Georgenhof's Ludwig« am ersten Hindernis mehrfach verweigerte. Ann-Cathrin von Kanne blieb mit »Paula's Prime Time« fehlerfrei. Acht Punkte steuerte Frank Drewes bei. Er meinte: »Zwei Flüchtigkeitsfehler.« Unbeschadet kam Manuel Schwarzenberg mit »Priscilla« und der schnellsten Zeit durch den Parcours. Sieger wurde Herford II, das wie Paderborn II bei null Punkten blieb.
Heute steht im Finale der »E.ON Westfalen Weser Trophy« ein M-Springen mit Stechen an (Sprünge bis 1,40 Meter hoch). Die Bestplatzierten dürfen am Samstag ab 17.50 Uhr im S-Springen starten.
»Er ist gut in Form«, sagte Frank Drewes über seinen elfjährigen Vierbeiner »Quidam«. Anfang September hatte das Paar in Germete ein M-Springen (Kategorie A) gewonnen. In der Hälfte ihrer S-Springen konnten Drewes und »Quidam« eine Platzierung erreichen. Hubertus Redder konnte vor drei Wochen in Germete nicht starten, da sein Pferd »‚a Va« erkältet war. Daher fehlt etwas die Wettkampfpraxis und Redder wäre schon mit einer Platzierung unter den ersten 20 zufrieden. Etwas ambitionierter, die Qualifikation für das S-Springen anstrebend, äußerte sich Clemens Gockeln. Von den Einsätzen mit dem Amateur-Springreiter- Club sind für Gockeln und den 13-jährigen »Napoleon« größere Turniere nichts Ungewohntes. »Diesem Pferd habe ich es zu verdanken, dass ich in den vergangenen Jahren ununterbrochen der Leistungsklasse zwei angehören durfte«, hat Gockeln großes Vertrauen, dass ihn »Napoleon« zu einer guten Platzierung trägt.
Anna-Maria Jakobs nahm »Georgenhof«s Ludwig« und »Georgenhof«s Lausejunge« mit nach Paderborn. Sie startet heute nicht in der Trophy, aber in der »Mittleren Tour.« Sie reitet am Freitag und Samstag die Prüfungen zum »Preis der Zukunft«. Der 24-Jährigen winkt bei einem vorderen Rang die Teilnahme an einem Zwei-Sterne-S-Springen am Sonntag. Gleich wieviel Stangen fallen, die heimischen Starter freuen sich - am Rande der Riders Tour - ihr Können und das Potenzial der teilweise selbstgezogenen Pferde einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Artikel vom 22.09.2006