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Super-Spielplatz in jedem Ort

Borchen investiert in den nächsten fünf Jahren 250 000 Euro in neue Spielplätze

Von Karl Pickhardt (Text und Fotos)
Borchen (WV). Sämtliche Borchener Orte bekommen in den nächsten Jahren einen zentral gelegenen Super-Spielplatz. Im Gegenzug werden sechs kleinere Spielplätze aufgegeben. 250 000 Euro will die Gemeinde Borchen in den nächsten fünf Jahren für Zentral-Spielplätze aufgeben. Der Fünf-Jahresplan wurde jetzt im Jugendausschuss vorgestellt.

Ordnungsamtsleiter Bernd Niggemeier ist inzwischen als »Kinderspielplatz-Kommissar« tätig geworden und hat sämtliche 34 Kinderspielplätze in der 13 500-Einwohner-Gemeinde unter die Lupe genommen. Der auf allen Plätzen obligatorische Sandkasten wurde dabei zum wichtigsten Indikator: Ein zugewachsener Sandkasten verrät, dass dieser Spielplatz von Kindern gar nicht oder kaum noch angenommen wird. Niggemeier erstellte für sämtliche 205 Straßen in Borchen eine Kinderquote. Straßen mit weniger als zehn Prozent Kinderanteil werden in Borchen zu Rot-Zonen, in denen ein Kinderspielplatz kaum vonnöten sei. Straßen mit mehr als 20 Prozent Kinderquote gelten als Grünzonen mit hohem Spielplatzbedarf. So genannte »Spielplatzversorgungsbereiche« geben Antwort, welche Spielplätze geschlossen werden.
Der Borchener Jugendausschuss legte für die Jahre 2007 bis 2011 die Reihenfolge der neuen Zentral-Spielplätze in sämtlichen Ortsteilen fest. Jeder »Super-Spielplatz« kostet 50 000 Euro.
Den Anfang macht Nordborchen. Dort wird auf dem Gelände des Mallinckrodthofes ein zentraler Spielplatz gebaut und dafür die Spielplätze am Bäumerweg und am Brandenburger Weg aufgegeben.
2008 soll in Kirchborchen im neu geplanten Gemeindepark »West« ebenfalls ein neuer Groß-Spielplatz gebaut werden. Überflüssig, so Niggemeier, seien dann die Spielplätze Limberg und Liboriusstraße.
Die kleineren Orte erhalten 2009 in Alfen (an der Gemeindehalle), 2010 in Dörenhagen (Füllekengrund) und 2011 in Etteln (Bürgerpark) neue Zentral-Spielplätze. Dafür weichen in Alfen die Spielplätze am Pöppenweg und in Etteln wird »Auf der Schanze« aufgegeben.
Der Vorschlag von SPD-Ratsherr Hans-Jörg Nordmeyer aus Alfen, in den Orten noch eine Bürgerbeteiligung zum Standort von Zentral-Spielplätzen durchzuführen, stieß bei Bürgermeister Heinrich Schwarzenberg auf schroffe Ablehnung: »Das bringt doch nichts«. Die Verwaltung habe alle Möglichkeiten in jedem Ort geprüft. Es gebe keine Alternative zum jetzt vorgelegten Kinderspielplatz-Plan.
Über die Gestaltung der neuen »Super-Spielplätze« will die Verwaltung Gespräche mit Fachleuten aus Borchen führen und einen Arbeitskreis einrichten. Möglicherweise werden auch Hersteller von Spielplatzgeräten hinzugenommen. (Kommentar)

Artikel vom 22.09.2006