22.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Militärmusiker spielen erstklassig

500 Zuhörer begeistert von Jubiläumskonzert des Heeresmusikkorps 1

Delbrück (kro). Mit einer schmetternden Fanfare eröffnete das Heeresmusikkorps 1 aus Hannover am Mittwochabend vor rund 500 Zuhörern in der Stadthalle Delbrück sein abwechslungsreiches Konzert unter dem Motto »Ich lade gern mir Gäste ein...«. Einen Grund zu feiern haben die gut 50 Militärmusiker mit ihrem Dirigenten Oberstleutnant Friedrich Szepansky momentan allemal: Das Ensemble kann auf sein 50-jähriges Bestehen zurücksehen.

Für ihr rund zweistündiges Programm riefen die Uniformierten gleichwohl auch selber mehrere Jubilare aus der Musikgeschichte auf, etwa den 1906 geborenen Dmitri Schostakowitsch, dessen »Festive Ouverture« das Publikum gleich zu Beginn des Abends in die passende Stimmung versetzte. Lautmalerisches Pferdetrappeln kündigte anschließend den »Pariser Einzugsmarsch« an. Ebenso kraftvoll, allerdings tänzerischer als die besagte Komposition von Walch erwies sich später der »Geschwindmarsch nach Motiven aus Quadrillen«, der drei Beiträge zu Ehren Mozarts rahmte.
Ein besonderer Ohrenschmaus war dabei die Arie des Palastdieners Osmin aus dem Singspiel »Die Entführung aus dem Serail«, die Michael Kipping mit beweglicher Bassstimme zur gemessenen Orchesterbegleitung vortrug; Solopartien auf der Tuba übernahm Markus Müller. Ganz ohne Streicher, dafür mit einer Hand voll der genannten Blasinstrumente ließ Dirigent und Bariton Szepansky ferner die »Champagner-Arie« aus »Don Giovanni« erklingen.
Als Auftakt zur zweiten Konzerthälfte hatten sich die Heeresmusiker »Des Großen Kurfürsten Reitermarsch« ausgewählt. Von Heldentum und Liebe erzählten die Instrumentalisten mit der Musik zum Kinofilm »Robin Hood«.
Zwischenapplaus spendeten die Zuhörer für die Solisten beim »Blues für a killed cat«. Für einen weiteren Höhepunkt sorgte schließlich Sänger und Trompeter Dirk Flügge mit seiner Imitation von Louis Armstrong und »What a wonderful world«. In die Bitten nach einer Zugabe stimmte im Schlusswort auch Robert Oelsmeier ein. Zugleich freute sich der Bürgermeister mit den Begünstigten der erstklassigen Veranstaltung: Der Erlös des Jubiläumskonzerts kommt dem Stadtverband des Deutschen Roten Kreuzes und dem Musikerheim der Stadtkapelle Delbrück zugute.

Artikel vom 22.09.2006