17.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Im Grenzbereich
Sicherheit lernen

Beim ADAC Feinheiten »erfahren«

Von Viktoria Fischer (Text)
und Rüdiger Kache (Fotos)
Paderborn (WV). Ein ganz besonderer Wunsch ging am 16. Juli für Herbert Wischer aus Borchen in Erfüllung. Er absolvierte ein aufregendes Sicherheitstraining beim ADAC und lernte alle Tücken des schnellen und unvorsichtigen Fahrens kennen.

»Ohne mein Wissen füllte meine Ehefrau das Formular für meinen großen Wunsch aus«, erzählt Herbert Wischer von Ursula Wischers geheimer Tat. Dass er dann im Rahmen der Aktion »Wünsche werden wahr« vom WESTFÄLISCHEN VOLKSBLATT ausgewählt wurde, übertraf die Erwartungen beider.
Mitte Juli ging es schließlich mit dem eigenen Auto auf das Übungsgelände in Paderborn-Mönkeloh. Von 9 bis 17 Uhr testeten acht Teilnehmer gefahrlos die Grenzen ihres Fahrzeugs und ihr persönliches Können. Anschließend lernten sie auf speziell präparierten Gleitflächen richtiges Bremsen und Ausweichen. »Ich wollte den Grenzbereich meines Fahrzeugs kennen lernen und hatte bei dem Intensivkursus die Möglichkeit dazu«, so Wischer.
Die Theorie kam aber auch nicht zu kurz. »Ich erfuhr, dass der Arm beim Fahren angewinkelt, der Sitz gerade und das Lenkrad nicht mit dem Daumen umschlossen sein sollte«, gibt Wischer sein Wissen weiter. Bei einem Unfall könnte der Fahrer sonst aus dem Sitz rutschen, die Arme wie auch die Daumen könnten beim Öffnen des Airbags brechen.
Der Trainer des ADAC Udo Wichmann nahm sich besonders viel Zeit für die Übungen und ließ die Teilnehmer solange trainieren, bis jeder den Dreh raus hatte. Auf der Fahrtrainingsanlage wurden plötzlich auftauchende Hindernisse beim Bremsen und beim Ausweichen mittels Wasserfontänen simuliert und das Fahrzeugheck wurde durch eine Schleuderplatte zum Ausbrechen gebracht. Die Betroffenheit über die Unberechenbarkeit des eigenen Wagens war bei diesen Übungen in allen Gesichtern zu sehen. »Das richtige Gegenlenken war mir besonders wichtig, weil ich im Winter mit meinem Auto ins Schleudern gekommen bin und mich dabei sehr hilflos fühlte«, erklärt Wischer seine Begeisterung für den Kursus.
Seit 2003 meldeten sich bereits 15 000 Interessierte für ein Sicherheitstraining beim ADAC an und lernten unterschiedliche Fahrmanöver, Lenk- und Blicktechniken, wie auch richtiges Bremsverhalten. »Durch solch einen Kursus wird man sich der Gefahr auf der Straße erst richtig bewusst und akzeptiert liebend gern die Geschwindigkeitsbegrenzungen. Denn schließlich geht es um meine Sicherheit und die ist mir viel wert.«

Artikel vom 17.10.2006