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Neue Sporthalle wird
im Schulgarten gebaut

Votum gegen Bauchschmerzen aus Lehrerkollegium

Von Karl Pickhardt (Text und Foto)
Borchen (WV). Ähnlich wie in Etteln ist auch für den geplanten Neubau einer etwa zwei Millionen Euro teuren Sporthalle an der Altenauschule in Borchen ein Standortstreit entbrannt. Für diese Halle soll der Schulgarten mit altem Obstbaumbestand in der Nähe des Behinderten-Wohnheims geopfert werden.

Der Borchener Schulausschuss setzte sich in seinem Mehrheitsvotum über Bedenken des Lehrerkollegiums der Altenauschule und von Schulleiter Christoph Rothmann hinweg. Die Pädagogen hatten ebenso wie die sachkundige Bürgerin Christel Gerbrecht (Bürger-Union) vor einer Zerstörung des Schulgartens gewarnt. »Eine Alternative haben die Lehrer aber auch nicht aufgezeigt«, sagte Bürgermeister Heinrich Schwarzenberg im Fachausschuss.
Die Politiker hatten die Qual der Wahl unter drei Standorten, wobei die Mehrheit einen bis zu zwölf Meter hohen Hallenneubau auf der Grünfläche vor der Altenauschule den Anwohnern der Haarener Straße nicht zumuten wollten. Ein dritter Standort hinter den Tennisplätzen an der Straße »Unter der Burg« wurde gar nicht erst ernsthaft diskutiert.
So soll die neue Zwei- bis Dreifach-Sporthalle (für alle Ballspielarten außer Fußball) bis Ende 2008 zwischen Gallenkapelle, Altenauschule und Tennisplätzen gebaut werden. Für den Schulgarten ist eine Ersatzfläche jenseits der Kreisstraße vorgesehen. »Auf diese neue Halle warten 3500 Sportler in Borchen«, sagte Ex-Vorsitzender Hans-Dieter Nagel (CDU) vom SC Borchen. Bürgermeister Schwarzenberg stufte eine Sporthalle höher ein als einen Schulgarten: »Der Schulgarten wird nicht so frequentiert wie eine Halle«.
Auch Schulleiter Rothmann hatte deutlich gemacht, dass die Schule dringend auf eine neue Sporthalle warte. Er sprach von »kriminellen« Verhältnissen in der heutigen Halle. Gleichwohl dürfe sich Borchen mit einer falschen Standortwahl keiner Erweiterungsmöglichkeit des heutigen Schulgebäudes berauben, zumal die Altenauschule einen Antrag als Verbundschule eingereicht habe. Da könnten Raumprobleme auftreten. Bürgermeister Schwarzenberg bezweifelte einen höheren Raumbedarf: »Wir können dann aber immer noch die Schule aufstocken«.

Artikel vom 21.09.2006