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»Freudenharz« in Sepp Zwieners Auge

Handball: VfL Mennighüffen gelingt die Wende - HCE muss an den Startproblemen arbeiten

Bad Oeynhausen/Löhne (Bob). Wie Phönix aus der Asche erhob sich Handball-Oberligist VfL Mennighüffen am Sonntag von der Talsohle, die er eine Woche zuvor bei der schwachen Vorstellung in Bergkamen vorübergehend erreicht hatte. Das 31:29 gegen Titelaspirant Ferndorf demonstrierte, was der VfL wirklich »auf der Pfanne« hat.

»Das konnte man sich wirklich gut ansehen«, war VfL-Handballobmann AndreĀ« Zwiener auch zwei Tage »nach der Wende« noch recht angetan. »Ich denke, dass Bergkamen lediglich ein Ausrutscher war, wie er in jeder Saison mal vorkommt. Da kamen eben alle negativen Seiten zusammen.«
Folge des TuRa-Duells war zunächst einmal ein intensives Gespräch zwischen Spielern und Verantwortlichen beim Training. »Aber da hat es keinen Dunst gegeben, sondern es ist sachlich über die Situation gesprochen worden und damit war die Sache vom Tisch.« Anschließend folgte die konzentrierte Vorbereitung auf Ferndorf, »und da hat man«, so Zwiener, »schon gesehen, dass sich die Spieler Wiedergutmachung vorgenommen hatten.«
Die stark eingeschätzten Ferndorfer schienen dann auch genau der richtige Aufbaugegner zu sein. »Das ist ein Kontrahent, mit dem man mitspielen kann«, analysierte Zwiener. »Nicht so ein Gewürge wie in manchen anderen Partien.« Unter diesen Aspekten zeigten die Bußmeyer-Schützlinge, dass sie durchaus in der Lage sind, mit den hoch eingeschätzten Teams der Liga mitzuhalten und am Ende ging dem TuS sogar etwas die Puste aus. »Wir konnten mehr wechseln als die Ferndorfer, ohne dass es dabei einen Bruch in unserem Spiel gegeben hätte.«
Als wesentliche Grundlage des Erfolges sah Zwiener die richtige Einstellung. »Ohne die geht es einfach nicht, dafür ist die Oberliga zu ausgeglichen besetzt. Wir müssen am Samstag in Menden mit der gleichen Einstellung ans Werk gehen wie gegen Ferndorf, sonst kann der Schuss sofort wieder nach hinten losgehen.« Neben der richtigen Einstellung waren auch die starken Vorstellungen der beiden VfL-Keeper Neumann und Brüggemeyer für den Erfolg verantwortlich, ebenso die guten Leistungen von Mischa Schröder und Christian Blankert. Auch Björn Ebert ging in seinem vorerst letzten Heimspiel für den VfL äußerst konzentriert und erfolgreich ans Werk. Ebert wird Anfang Oktober für vier Monate beruflich nach Sri Lanka gehen, steht dem VfL im Februar aber wieder zur Verfügung.
Verletzungen hatten die Mennighüffener am Sonntag nicht zu beklagen - mit einer Ausnahme: Obmann Zwiener. Mischa Schröder klatschte nach der letzten Auszeit den VfL-Obmann so heftig ab, dass er nach den Händen auch noch das Auge von »Sepp« erwischte. Zwiener: »Etwas Kleber im Auge, der Durchblick leicht gestört, aber es geht schon wieder.«
Wenig Durchblick hatte Nachbar HCE Bad Oeynhausen am Freitagabend in den ersten Minuten des Duells bei HB Lemgo II. 0:7 und 1:9 lagen die Schützlinge von Spielertrainer Andreas Bock anfänglich zurück.
Erst danach besann man sich auf die eigenen Qualitäten und hätte Lemgo fast noch die Butter vom Brot genommen, wenn nicht die Aufholjagd zuviel Kraft gekostet hätte. Startprobleme ziehen sich bisher wie ein roter Streifen durch die Auftritte des HCE. Die Rückraumachse Daniel Meßling, Thomas Schröder und Daniel Ahmann braucht offensichtlich eine lange Anlaufzeit, bevor es rund läuft. Dieses Manko will Coach Andreas Bock so schnell wie möglich abstellen, denn die unnötigen Aufholjagden enden nicht immer so erfolgreich, wie im ersten Heimspiel gegen den HC Dortmund-Süd.
Am Sonntag im Minden-Lübbecker Kreisderby gegen den TSV Hahlen würde ein gelungener Start ein Erfolgserlebnis erheblich erleichtern.

Artikel vom 20.09.2006