Von Volker Zeiger Enger (EA). Erst wenn eine schriftliche Stellungnahme des Landes NRW vorliegt, werden sich Engers Politiker wieder mit der Trassenführung der neuen L 557 befassen. Landesverkehrsminister Oliver Wittke werde die Sachlage beurteilen, teilte Bürgermeister Klaus Rieke mit. Grund des Vorgehens: Zwei Bürgerinitiativen fordern, dass die Stadt wegen der Trasse einen neuen Beschluss fasst.
Die »Bürgergemeinschaft Dorfkern Enger-Besenkamp« will eine Korrektur des im vergangenen Jahr gefassten Ratsbeschlusses zum Bau der Straße durch den Ortskern über die vorhandene Bünder Straße. Die Interessengemeinschaft »Freie Landschaft« fordert die Kommunalpolitiker auf, die Trasse nicht durch die freie Landschaft in Besenkamp zu führen. Beide Anträge lagen soeben den Mitgliedern des Hauptausschusses vor. Einstimmig entschied das Gremium, die Bürgeranträge in den Fachausschuss »Verkehr« zu verweisen, der Ende Oktober tagen wird. Bis dahin habe das NRW-Verkehrsministerium seine Meinung zum Bau der kompletten L 557 neu bis Bünde geäußert. Denn laut Bürgermeister Klaus Rieke war der geplante Ausbau der neuen L 557 vor kurzem sowohl bei der Abteilung Straßen NRW in Minden als auch im Straßenbauministerium beraten worden. Beschlossen wurde dabei, dass eine schriftliche Stellungnahme bis Ende September erfolgen werde. In dieser werde die Lage aus ministerieller Sicht beurteilt. NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke hatte am 8. August bei einem Besuch in Enger - wie ausführlich berichtet - die Ratsherren aufgefordert, endlich zu einer klaren Entscheidung zu kommen. Er verkniff sich auch nicht den Hinweis auf die eindeutige Beschlusslage zur L 557 neu auf dem Gebiet der Nachbarstadt Bünde. Rieke wies soeben auch darauf hin, dass die Planfeststellung für den Trassenverlauf geteilt werde: Die Streckenführung auf Bünder Gebiet werde von Mai 2007 an beraten, Enger folge erst danach. Friedhelm Kirchhoff, CDU, unterstützt eine neue Beratung des Trassenverlaufs. Die Freien Demokraten plädieren für den Verlauf über die Bünder Straße.
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