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Übergangsheim darf verkauft werden

Schlingweg 8 und 8 a: Bezirksregierung gibt grünes Licht - Bedarf geht deutlich zurück

Von Dunja Henkenjohann
Werther (WB). Das Übergangswohnheim am Schlingweg 8 und 8 a kann verkauft werden. Die Stadt Werther hat von der Bezirksregierung Detmold vor wenigen Tagen die Freigabe dazu erhalten, muss aber Fördermittel des Landes NRW in Höhe von 74 500 Euro zurückzahlen. Derzeit wird das Doppelhaus auf Vordermann gebracht.

Neben einem Haus für Asylbewerber sowie drei Gebäuden für Aussiedler an der Weststraße sind derzeit noch vier Doppelhaushälften am Schlingweg im Besitz der Stadt Werther. Angesichts stetig zurückgehender Zahlen von Asylbewerbern und Aussiedlern soll das Doppelhaus Schlingweg 8 und 8 a verkauft werden, an den Nummern 10 und 10 a will die Stadt weiter festhalten.
Das Doppelhaus ist vor etwa 14 Jahren von der Stadt als Übergangswohnheim gebaut worden, eine Hälfte hat eine Fläche von 144,25 Quadratmetern - verteilt auf sieben Zimmer, zwei Bäder und eine Gemeinschaftsküche.
Bereits im Zuge der Haushaltsverabschiedung Anfang des Jahres hatte die Politik beschlossen, das Übergangswohnheim 8/8 a zu verkaufen. Es mache wenig Sinn, die Häuser leer stehen zu lassen, sagte Bürgermeisterin Marion Weike gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. »Davon wird die Gebäudesubstanz nicht besser«, betonte sie.
Derzeit ist in dem Übergangswohnheim der Zivildienstleistende der Stadt für kleine Ausbesserungsarbeiten im Einsatz. In den nächsten Wochen soll das Gebäude zum Verkauf angeboten werden. »Wir haben auch schon Anfragen bekommen«, erklärte Marion Weike. Sie ist der Ansicht, dass das Doppelhaus mit Keller (inklusive Dusche und WC) ideal für Familien mit Kindern ist.
74 500 Euro Landesmittel für die Förderung von Übergangswohnheime muss die Stadt Werther angesichts des Verkaufs der beiden Doppelhaushälften zurückzahlen. »Wir waren von 77 000 Euro ausgegangen«, so Marion Weike. Jetzt hofft sie, dass der Verkauf auch den im Haushalt eingeplanten Ansatz von 270 000 Euro einbringt.
Von etwa 40 bis 50 Zuweisungen jährlich in den 90er Jahren ist die Anzahl der Asylbewerber (politisch Verfolgte) oder Aussiedler (deutschstämmige Ausländer) in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. »Wir bekommen nur noch vereinzelt Zuweisungen«, sagte Ordnungsamtsleiterin Claudia Mikkelsen. Früher hätten die Verfahren auch schon mal acht Jahre gedauert, heute seien sie oft innerhalb weniger Monate abgeschlossen. Die Zeiten, in denen Asylbewerber und Aussiedler auch im Bürgerhaus Häger, in der Skatehalle, im Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses oder im Keller des evangelischen Gemeindehauses untergebracht werden mussten, gehören wohl ebenfalls der Vergangenheit an.

Artikel vom 20.09.2006