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Mit klingendem Spiel durch die Stadt

Spielmannszug feiert im Rahmen der »Steimschen Kirmes« sein Stiftungsfest

Steinheim (WB/-tg). Auf 45 Jahre spielerisches Können kann der Spielmannszug Steinheim zurückblicken. Diesen runden Geburtstag feiert der Verein am Samstag, 23. September, im Rahmen der »Steimschen Kirmes« in der Emmerstadt.

Bis zu 400 Musiker der befreundeten Spielmannszüge und Blaskepallen aus der Region werden in die Emmerstadt strömen, um durch ihre Teilnahme am Fest ihre Verbundenheit zu den Steinheimer Spielleuten zu demonstrieren.
Bei der Jahreshauptversammlung des Bürgerschützenverein Steinheim im März 1961 fand der Vorschlag große Zustimmung, einen Spielmannszug zu gründen. Es fanden sich sofort mehrere Schützen bereit, dem neuen Spielmannszug beizutreten. Einige erklärten sich bereit, die nötigen Musikinstrumente zu stiften. Der Spielmannszug Steinheim ging also aus dem Bürgerschützenverein hervor und war bis 1994 eine Abteilung des Bürgerschützenvereins Steinheim. Heute sind allerdings nicht mehr alle aktiven Spielleute Schützen. Dies rührt daher, das in den letzten Jahrzehnten verstärkt weibliche und jugendliche Aktive im Schulalter dem Spielmannszug beigetreten sind.
Mit der Leitung des Spielmannszugs wurden 1961 die Schützen Wilhelm Lüke und Heinrich Jürgens beauftragt. Während Lüke die Ausbildung der Flöten übernahm, wurde Jürgens mit der Ausbildung der Trommler betraut. Etwas später übernahm Liborius Claes dieses Amt, fungierte auch von 1962 bis 1964 als Tambourmajor des Spielmannszuges. Ab 1962 trat der Verein öffentlich auf, beim Schützenfest und beim Rosenmontagszug in Steinheim. Ab 1964 übernahm Wilhelm Lüke das Amt des Tambourmajor bis er 1970 aus gesundheitlichen Gründen den Stab an Heinrich Faber übergab. Wilhelm Lüke wurde auf Grund seiner Verdienste um den Verein 1970 zum Ehrenspielleiter ernannt. Er ließ es sich auch weiterhin nicht nehmen, bis kurz vor seinem Tod 1984, regelmäßig den Übungsstunden beizuwohnen und weitere Flötisten auszubilden.
1975 gab Heinrich Faber die Spielleitung an Meinolf Ostermann weiter, der dem Verein von 1970 bis 1987 auch als erster Vorsitzender vorstand. Zum ersten Vorsitzenden wurde 1987 Ronald Westphal gewählt, so das Spielleitung und Vereinsvorsitz nun wieder getrennt waren. Ab 1964 trat der Verein auch bei Spielmannstreffen und bei Wettstreiten auf.
Um das Vereinsleben zu festigen, wurde in den letzten Jahrzehnten einiges an Gemeinschaftsveranstaltungen durchgeführt. So Ausflüge, Waldfeste, Vereinskegeln, Preisschießen, Schnaatgänge. Ab ungefähr 1980 geriet der Spielmannszug in personelle Not durch Ausscheiden von Aktiven. Es ist Elfi Bracht zu verdanken, die durch persönlichen Einsatz seit 1987 viele Nachwuchsspielleute für den Verein begeistern konnte.
Das 30-jährige Bestehen wurde im Mai 1991 mit einem Musikertreffen unter dem Motto: »1. Steinheimer Spielmanns- und Musiktage« begangen. Es wurden aus allen sieben Steinheims der Bundesrepublik Deutschland und aus der Umgebung Spielmannszüge, Fanfarenzüge und Musikkapellen eingeladen. Es wurde ein unvergessliches Musikfest.
Aufbaubarbeit wurde im Verein geleistet in den 90-er Jahren, weil alle Aktiven in der Musikschule Steinheim Notenunterricht erhielten und Einzelunterricht im Trommel- und Flötenspiel erteilt bekamen. Nach einigen Unstimmigkeiten mit dem Bürgerschützenverein Steinheim, machte sich der Spielmannszug 1994 selbständig; allerdings blieb ein enges Verhältnis zum Bürgerschützenverein bestehen.
Beim Schützenfest 1996 stellte der Verein aus den Reihen seiner Aktiven das Kronprinzenpaar mit Matthias Hannibal und Marion Fiebig. Ähnliches auch beim Schützenfest 1998, hier war Katarina Dubbert die Kronprinzession.
Das Jahr 1999 war von Umbrüchen geprägt: Im April verstarb Gründungsmitglied Johannes Rohde. Nach Jahrzehnten der Übungsabende im ev. Jugendheim an der Hospitalstraße, zog der Verein ins neue ev. Gemeindezentrum um. Im selben Jahr wurde Gerd Lödige zum Vorsitzenden des Spielmannszuges gewählt.
Anläßlich des 40-jährigen Bestehen des Vereins fand beim Königschießen 2001 eine Ordensverleihung für alle aktiven Spielleute statt. Und der Spielmannszuges zog ins neue Vereinslokal »Alt Steinheim« um.
Traurig begann das Jahr 2004. Im Januar verstarb überraschend der Aktive und Mann der ersten Stunde (Fastgründungsmitglied) Antonius Kröger. Umso froher sind die Aktiven des Spielmannszuges Steinheim, mit Werner Claes noch ein Gründungsmitglied in ihren Reihen zu haben.

Artikel vom 20.09.2006