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Ganz neue Töne
in der Stiftskirche

Gospels, Spirituals und Swing


Von Kathrin Kröger
Enger (EA). »Singen, summen, brummen, schnipsen und klatschen Sie mit« - Kirchenmusikdirektor Martin Ufermann forderte das Publikum zum Mitmachen auf, denn es sollten doch Gospels, Spirituals und Swing die Stiftskirche erfüllen an diesem Sonntagabend. Mit den Sängern des Konzertes hatte es etwas Besonderes auf sich. Ufermann hatte zu einem Gospelworkshop eingeladen, der sich als voller Erfolg herausstellte.
Etwa 40 Musikfreunde stürzten sich am Samstag mit Begeisterung in die Probenarbeit und erlebten tags darauf ihren großen Auftritt. Stimmlich unterstützt wurden sie von dem Jungen Chor Westerkappeln.
Der Posaunenchor der Stiftskirche Enger unter der Leitung von Christoph Ogawa-Müller sowie die Big Band (Sp)engerlinge unter der Leitung von Rainer Reckling setzten die instrumentalen Akzente.
Dass die Musik Generationen verbindet, bewies die Altersspanne des Projektchors, die von 14 bis 60 Jahre reichte. Spaß hatte die Probe gemacht, Spaß machte das Konzert. Die Zuhörer erlebten einen musikalischen Reigen, bei dem sowohl laute als auch leise Töne angeschlagen wurden. So umfasste das Programm fröhliche Stücke wie »Rock my soul«, »Joy« und »Help me lift him up«, aber auch wunderbar stimmungsvolle, geradezu bewegende Lieder wie »Da wohnt ein Sehnen tief in uns« und »May the Lord send angels«. Gemäß des für den Gospel typischen Call & Response (Ruf und Antwort), gab es etliche Soloparts, die den Vortrag noch abwechslungsreicher und ausdrucksstärker machten.
Das kommunikative Prinzip der Wechselgesänge, ob Solist mit Chor, Big Band oder Bläser mit Sängern, verlieh der etwa zweistündigen Veranstaltung zusätzlichen Reiz.
Die Interpreten wussten die gesamte Bandbreite der Emotionen darzubieten, sei es bei getragener melancholischer Melodie oder rhythmisch dominierter Komposition. Das Publikum ließ sich immer mehr von der Energie der Musizierenden mitreißen, klatschte und wippte, um am Ende des Konzertes das Hörvergnügen mit stehenden Ovationen zu honorieren. Der erste Gospelworkshop wird bestimmt nicht der letzte gewesen sein.

Artikel vom 19.09.2006