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Neugestaltung des Kurparks

Diplomandin Nele Dathe stellt Pläne im Ortsausschuss Nieheim vor

Von Heinz Wilfert (Text und Foto)
Nieheim (WB). Die Anerkennung Nieheims als Heilklimatischer Kurort war nicht nur mit jährlichen Zuweisungen von 80 000 Euro verbunden, sondern auch mit der Auflage, den Kurpark attraktiver zu gestalten. Nachdem die Käsetage soeben erfolgreich über die Bühne gegangen ist, richtet man in der Weberstadt bereits volles Augenmerk auf die Holztage 2007.

Bis dahin soll wenigstens ein erster Schritt zur Umgestaltung der Lehmkuhle in Angriff genommen werden. Der Ortsausschuss Nieheim ließ sich dazu die Diplomarbeit der Studentin Nele Dathe vorstellen -ĂŠihre Ausführungen fanden allseitige Anerkennung. Die 29-jährige Studentin der Fachhochschule Lippe-Höxter mit dem Studienfach Landschaftsarchitektur und Umweltgestaltung war vom Istbestand ausgegangen. Ihre Analyse ergab viele positive Details, dazu zählte sie die topografische Lage mit dem ansteigenden Gelände, die gute Erreichbarkeit, die Quell-, Bach- und Teichlandschaft sowie die insgesamt gute Kurfunktion.
Weniger ansprechend beurteilte sie die eigentlichen Kuranlagen wie das Tretbecken, den zugewachsenen Teich, die »ungepflegte gärtnerische Gestaltung« und die »unklare Zonierung«, so dass sich unterschiedliche Bereiche nicht eindeutig abgrenzen ließen. Für ihre Entwurfsplanung setzte Nele Dathe ganz gezielte Akzente, mit einer Erneuerung des Wegenetzes, der Betonung der Wasserelemente (Teich, Quelle, Bachlauf), einer Terrassierung und der Zuordnung der einzelnen Bereiche zu Schwerpunkten (Veranstaltungs-, Wasser- und Kurbereich).
Ihre Entwurfsideen gliederte die Diplomandin in fünf Bereiche: die Stadthalle, den Quell- und Kurbereich, einen künftigen Skulpturenpark die Treffpunkzone, wo die Nordic Walking Strecken beginnen und schließlich die Teichzone.
Unter anderem wurde angeregt, den Eingangsbereich zum Haus des Gastes zu verlegen, den Bachlauf mit typischen Nieheimer Sandsteinen zu fassen, die Stadthalle in einem »Kreis freizustellen« und diesen Kreis einheitlich zu pflastern. Zum Bachlauf hin sollte eine Stufung erfolgen, die zum Sitzen geeignet sind. Viele Ideen kamen in der möglichen Entwicklung des zentralen Quell- und Kurbereichs zutage. Die Neuanlage des Tretbeckens und seine Einfassung gehörten dazu wie ein Wasserband in 75 Zentimeter Höhe ergänzend zum Tretbecken ein Barfußwanderweg, der jedem Besucher eine sinnliche Erfahrung bringen soll. Neuland stellte die Idee »Skulpturenpark« an der südlichen Spitze dar, wofür sich aus den Holztagen viele Exponate ergeben würden. Der Treffpunkt für die Nordic Walking Parcours soll im Karree angelegt werden.
Für den fünften Bereich, den Teich, hatte Nele Dathe die Anregung, diesen durch Freischneiden wieder seinem früheren Zustand näher zu bringen. An einer Seite könnte ein Steg angelegt werden, mit Blechen als Guckloch auf die Wasserfläche und Bänken, die kreisförmig die Bäume umschließen. Betont werden solle auch der Zugangsbereich, um zu wissen, hier beginnt das grüne Herz der Stadt. Wolfgang Kuckuk fand es imponierend, dass das Thema Wasser eine dominierende Rolle bekommt.
Für Bürgermeister Johannes Kröling steht die Planung noch in den Kinderschuhen. Der Entwurf enthalte aber viel positive Denkanstöße, er konnte sich wie die Ausschussmitglieder vorstellen, einige der guten Ideen umzusetzen. So sollen jeweils im Jahr der Holztage bis zu 15 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden, so dass eine Aufgabe von 10 bis 15 Jahren zu bewältigen ist. Was umgesetzt werden kann, hänge letztlich von der Detailplanung ab. Angefangen werden soll schon 2007 mit der Umgestaltung des »Nordic Walking-Startplatzes«.
Schneller dürfte eine Liegehalle realisiert werden, ebenfalls eine Auflage für Kurorte, für die von der Verwaltung ein Standort ausgearbeitet wird.

Artikel vom 19.09.2006