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Dicker Wal-Erfolg im Strothetal

Gelungene Heim-Premiere des Musicals der evangelischen Jugendarbeit

Von Maike Stahl (Text und Fotos)
Kohlstädt (SZ). Die Standing-Ovations und Zugabe-Rufe am Ende sprechen eine deutliche Sprache: Mit dem neuen Musical »Bye, bye, Jona« ist den Akteuren wieder ein großer Wurf gelungen. Am Samstag feierte die vertonte Bibel-Erzählung Heim-Premiere in Kohlstädt.

Erzählt wurde die Geschichte sowohl von Ulrike Lehnert als Sprecherin als auch von Marie-Luise Wolf, die mit ihrem Sprech-Gesang eine brillante Vorstellung bot. Weitere Hauptrollen hatten Jens Püster als Jona und Angelina Marsden übernommen, die Gott ihre Stimme lieh.
Im Mittelpunkt der Aufführung stand aber der Chor mit mehr als 40 Kindern und Jugendlichen. Die gaben der Geschichte vom Propheten Jona - der versucht hat, vor Gott und dessen Auftrag zu fliehen, nach Ninive zu gehen- den musikalischen Rahmen, transportierten mit ihrer Darstellung und einigen nachdenklichen Liedern von Rolf Krenzer die Geschichte aber auch in die Gegenwart. So verkleideten sie sich beispielsweise als sonnenhungrige Touristen, die Jona am Hafen antrifft.
Begleitet wurde der Gesang des Chores durch Tanzeinlagen, für deren Choreografie Anna-Lena Seidl verantwortlich zeichnete. Die Gesamtleitung des Musical-Projektes hatte Andreas Lehnert, der die Aufführung auch in der Band am Piano begleitete. Bei der Herstellung der Requisiten, wie der liebevoll gestalteten Wal-Familie, in deren Bauch Jona vor dem Ertrinken gerettet wurde, hatten auch die Eltern der Darsteller tatkräftig geholfen.
Einziger Wermutstropfen der gelungenen Aufführung war die nur mäßige Akustik in der Kohlstädter Kirche, die manche der bemerkenswerten Texte des Musicals untergehen ließ. Auch die räumlichen Voraussetzungen waren für die Akteure nicht optimal, auch wenn die Zuschauer so natürlich nah an das Geschehen auf der Bühne heranrücken konnten.
Gleichzeitig bezogen die Darsteller das Publikum mit ein, das unter anderem mit blauen Krepp-Streifen den Wellengang des Meeres symbolisieren durfte. Der Aufforderung von Jona, ihn auf seiner Flucht vor Gott zu begleiten, kam allerdings erwartungsgemäß niemand nach. Dafür schunkelten die Zuschauer bei »We are sailing« mit und stimmten zahlreich in das Abschluss-Lied »We are tomorrow« ein, mit dem die Jugendlichen unterstreichen wollten, dass sie die Zukunft sind.

Artikel vom 18.09.2006