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Fliesen per Hand verlegt

Werner Veith bekommt den goldenen Meisterbrief

Bad Oeynhausen-Dehme (höf). Gestern konnte ein doppeltes Jubiläum für den Betrieb Fliesen-Veith in Dehme gefeiert werden. Werner Veith, Gründer des Betriebs, bekam den goldenen Meisterbrief überreicht und der Betrieb feierte sein 50-jähriges Jubiläum (WESTFALEN-BLATT 14.9.).

Der Gründer der Firma arbeitet schon lange nicht mehr, schließlich ist Werner Veith mittlerweile 78 Jahre alt. Doch er ist froh, dass seine Tochter Anja Veith-Wirsching die Leitung übernommen hat. »Ich bin stolz auf meine Tochter Anja. Viele beneiden mich um sie. Sie hat bei mir ihre Lehre gemacht, ihren Meisterbrief bekommen und seit einigen Jahren leitet sie mit ihrem Mann den Familienbetrieb weiter.«
Auf viele Veränderungen kann der Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister zurückblicken. Auch wenn ihm einige dieser Veränderungen nicht gefielen. »Seitdem der Beruf des Fliesenlegers kein Meisterberuf mehr ist, darf sich jeder Anfänger Fliesenleger nennen«, bedauert Werner Veith. »Sie können sich nicht vorstellen, wie oft wir zu Kunden kommen müssen, um Fehler unserer Vorgänger zu reparieren.« Doch einiges ist immer noch wie vor 50 Jahren: So werden die Fliesen immer noch per Hand verlegt und passend zugeschnitten. Trotzdem bereut der Rentner nicht, damals vom Maurer zum Fliesenleger umgeschult zu haben.
Jürgen Theelking, Obermeister der Baugewerken-Innung Minden-Lübbecke, überreichte den goldenen Meisterbrief, der demnächst seinen Platz im Ausstellungsraum des Betriebs finden wird. Die Urkunde für das 50-jährige Bestehen der Firma übernahm Anja Veith-Wirsching von Thomas Brinkmann, dem Geschäftsführer der Kreishandwerk-Innung. Auch diese Urkunde wird ihren Platz in den Ausstellungsräumen finden. Werner Veith: »Warum soll ich mir die Urkunden in mein Wohnzimmer hängen? Dort würden sie ja nur verstauben. Im Ausstellungsraum sind sie aber eine gute Werbung für den Betrieb.«
Werner Veith engagierte sich sehr in der Baugewerken-Innung. So war er viele Jahre Vorsitzender der Fliesenfachgruppe und plante oft und gerne Innungsausflüge.
Sein heutiges Hobby ist das Zieharmonikaspielen, obwohl er keine Noten lesen kann. »Ich habe nie gelernt, Noten zu lesen. Wenn man mir ein Lied zwei, drei Mal vorsingt, dann höre ich mir meine Töne selbst heraus und spiele die Melodie nach Gehör.« Dies tut er oft für verschiedene Veranstaltungen des Heimatvereins, in dem er sich seit Jahrzehnten engagiert.

Artikel vom 16.09.2006