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Nur zögerlich gewann Ingo Oschmann die Herzen des Eilshauser Publikums. Foto: Matthis Vogel

Mit dem Nudelsalat
zur Promi-Party

Ingo Oschmann zeigte neues Programm


Lippinghausen (mv). »Wenn sie lachen, ist es Oschmann«, verkündeten die Plakate zum neuen Soloprogramm von Standup-Comedian Ingo Oschmann. Dass die Uhren in Hiddenhausen anders ticken, musste Oschmann schnell einsehen. Nach und nach gelang es ihm aber, das misstrauische Publikum mitzureißen. »Ich mache Standup-Comedy, kein Kabarett. Ihr müsst nachher keine Arbeitsgruppen bilden«, legte Oschmann die grobe Fahrtrichtung für den Abend fest.
Sein Programm verband Anekdoten aus seinem persönlichen Aufstieg mit Alltagskomik und Zauberei. Damit traf er zwar nicht immer ins Zentrum des hiesigen Humors, wirkte aber stets glaubwürdig und frisch zugleich. Da Oschmann in die Scheinwelt des Fernsehens eher zufällig geraten war, konnte man es dem Bielefelder regelrecht nachfühlen, wie er auf einer Promi-Party inmitten berühmter und berüchtigter Gäste mit einem Nudelsalat auf dem Schoß saß und sich fehl am Platz fühlte. »Auf der Einladung stand: gemütliches Beisammensein. Das heißt bei uns: jeder bringt was mit«.
Mit Engagement und Körpereinsatz durchlebte Oschmann regelrecht sein Programm. Fernab von allem Einstudierten, war er dabei immer spürbar anwesend und spontan. Bei seinen Zaubernummern, bezog er das Publikum schließlich vollends in sein Programm mit ein. Die Verblüffung gelang, als Oschmann eine Frau aus dem Publikum auswählte eine Karte zu ziehen, diese wieder in den Stapel legte und letztlich aus seinem Mund wieder hervorzauberte.
Zum Schluss lies es ich Oschmann nicht nehmen, an seine Anfänge zu erinnern, die mit ersten Auftritten im Haus der Jugend auch in Hiddenhausen verwurzelt sind. Glück habe er gehabt, heute das machen zu können, was ihm immer am Herzen gelegen habe und damit erfolgreich zu sein.
»Ich weiß, es ist unüblich einen Abend so zu beenden«, sagte Oschmann, der mit viel Dank und Lob für die Arbeit der kleinen Bühnen, die Künstlern wie ihm ermöglicht hatten, ihren Weg zu machen, den Bogen bis an die Kitschgrenze spannte.

Artikel vom 18.09.2006