16.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Grundstücksvergabe flexibler

Soziale Kriterien haben Vorrang - Ausschuss trifft letzte Entscheidung

Rheda-Wiedenbrück (pbm). Nach einem Jahr Probelauf zieht der Liegenschaftsausschuss jetzt eine positive Bilanz der neuen Vergaberichtlinien für städtische Grundstücke.

»Mit den Vergaberichtlinien konnte die rege Nachfrage nach den begrenzten städtischen Baugrundstücken überwiegend nach sozialen Gesichtspunkten gestillt werden«, heißt es. Weiterhin sorgte der veränderte Kriterienkatalog aber auch dafür, dass junge Ehepaare, die sich ihren Kinderwunsch noch erfüllen wollen, eine Chance auf ein Baugrundstück in Rheda-Wiedenbrück erhalten. Zusätzlich soll sich in den Neubaugebieten auch die Bevölkerungsstruktur der Gesamtstadt widerspiegeln. Das hat auch in der Vergangenheit schon bedeutet, dass einzelnen Bevölkerungsgruppen nur ein begrenztes Kontingent an Bauplätzen zur Verfügung gestellt wurde. Dies dient dem sozialen Miteinander in der Stadt und wird von allen Fraktionen außerordentlich begrüßt.
Die Modernisierung der Vergaberichtlinien war im vergangenen Jahr von den Fraktionen einstimmig beschlossen worden. Dabei beschloss die Politik die grundsätzliche Beibehaltung und den Vorrang der sozialen Kriterien. Ausnahmen sind jedoch möglich und erwünscht. Insbesondere berufstätige Ehepaare, die sich erst ihr Heim schaffen wollen, bevor sie Kinder bekommen, hatten bisher geringe Aussichten. Auch für sie ist es mit dem veränderten Katalog möglich, städtische Baugrundstücke zu erwerben. Die letzte Entscheidung über die Vergabe trifft der Ausschuss. Er kann im Einzelfall eine Befreiung von den Kriterien wie Wohn- oder Geburtsort, Arbeitsplatz, Kinderzahl oder Eigentumsstatus beschließen. Grundsätzlich werden jedoch Menschen bevorzugt, die bereits in Rheda-Wiedenbrück wohnen oder hier arbeiten und Kinder haben. Gerade junge Familien sollen mit den kostengünstigen Baugrundstücken unterstützt werden.
Die Vergabepraxis des vergangenen Jahres war Thema im aktuellen Betriebsausschuss Liegenschaften. Nach der ersten Bilanz sind die Ziele voll erfüllt und sollen auch in neuen Baugebieten wieder angewandt werden.

Artikel vom 16.09.2006