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Von »Bewahranstalt« zur KiTa

Ev. Kirchengemeinde Rheda setzt sich seit 150 Jahren für die Zukunft der Kinder ein

Rheda-Wiedenbrück (WB/dibo). Seit 150 Jahren setzt sich die Evangelische Kirche in Rheda »für die Zukunft der Kinder« ein. Grund genug, diesen besonderen Geburtstag mit einer abwechslungsreichen Festwoche zu feiern.

Am 4. November 1856 öffnete die »Kinderbewahranstalt« in einem Nebengebäude des damaligen Rathauses ihre Pforten. Bereits seit dem 3. Februar 1853 schafften »führende Personen der evangelischen Kirchengemeinde« (so ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1931) zusammen mit »Ihrer Durchlaucht der Fürstin zu Bentheim-Tecklenburg« - sie hatte das Protektorat für die neue Einrichtung übernommen - alle Voraussetzungen für diesen großen Tag.
Bis heute klingen die Aufnahmebedingungen für die »Bewahranstalt« aktuell: Die Kinder mussten mindestens drei Jahre alt und frei von ansteckenden Krankheiten sein. Auch eine soziale Staffelung des Elternbeitrages war bereits festgelegt. Nur die Anzahl der Kinder, die damals von der ersten Lehrerin, Fräulein Amalie Niemann, betreut wurden Ñ es waren zwischen 50 und mehr als 80 Mädchen und Jungen - ist heute unvorstellbar.
Inzwischen ist aus der »Kinderbewahranstalt« über die Zwischenstufe des »Kindergartens« die »Kindertageseinrichtung« (KiTa) geworden. Es gibt kein angemietetes Gebäude mehr, sondern zwei moderne, kindgerechte KiTas: Die Kindertageseinrichtungen »Sonnenschein« und »Am Rott«.
Aus der einen Lehrerin sind inzwischen mehr als 30 Erzieherinnen, Praktikantinnen und Reinigungskräfte geworden. 190 Kinder besuchen regelmäßig die KiTas und erhalten neben der Förderung für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihrer Fähigkeiten auch eine gute Betreuung und natürlich eine kindgerechte Vorbereitung auf die Schule. Aber die Verbindung zum Fürstenhaus und zur Evangelischen Kirchengemeinde und damit die christliche geprägte Sicht auf die Kinder sind nach wie vor erhalten geblieben.
Mit vielen Gästen möchte die Ev. Kirchengemeinde Rheda fast eine ganze Woche lang - von Dienstag, 19. bis Sonntag, 24. September - feiern. Übrigens: Zu den Tagen der offenen Tür und natürlich allen anderen Veranstaltungen sind vor allem auch die ehemaligen Kindergartenkinder herzlich eingeladen. Vielleicht erkennt sich ja der eine oder andere auf den alten Fotos auf dieser Seite wieder...
Hier das Programm im Überblick:
Dienstag, 19. September:
14.30 bis 17 Uhr Offene Tür in der KiTa »Am Rott«. Motto: »Was haben unsere Eltern und Großeltern im Kindergarten gespielt?« An diesem Tag erhält die Einrichtung einen neuen Namen; - 20 Uhr Festversammlung in der Orangerie des Schlosses mit Vortrag der Historikerin Christiane Hoffmann.
Mittwoch, 20. September:
14.30 bis 16.30 Uhr Weltkindertag in der Aktionsmulde des Flora Westfalica-Parks.
Donnerstag, 21. September:
12.30 bis 16 Uhr Offene Tür in der KiTa »Sonnenschein«, Wilhelmstraße 32; - 20 Uhr Vortrag und offene Diskussion in der Stadtkirche: »Kinder brauchen Religion als Nahrung für die Seele«, Referent: Pfarrer Ralf Fischer.
Samstag, 23. September:
Ehrenamtlichenfest im Gemeindehaus »Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder«.
Sonntag, 24. September:
10 Uhr Familiengottesdienst in der Stadtkirche: »Gemeinsam gehen wir weiter.«

Artikel vom 16.09.2006