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Die Zukunft
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Rat diskutiert über »Werkstatt«

Von Julia Lüttmann
Spenge (SN). Engagement bündeln, Institutionen vernetzen und Visionen entwickeln - mit der Zukunft der Stadt Spenge will sich die erste Zukunftswerkstatt beschäftigen, die am 30. September in der Zeit von 13 bis 19 Uhr im Spenger Bürgerzentrum stattfindet. Angestoßen wurde die Idee von der Bürgerin Marion Busse, die damit bei der Kaufmannschaft Gehör fand.
Initiatorin Marion Busse warb während der Gewerbeschau für die Zukunftswerkstatt. Interessierte konnte ihre Wünsche schriftlich festhalten. Am 30. September werden sie diskutiert. Foto: Julia Lüttmann
Im Stadtrat warb am Donnerstag auch Bernd Dumcke (SPD) für die Zukunftswerkstatt: »Welche Maßnahmen sind in Spenge nötig? Wie wirkt sich der demographischen Wandel aus?« sind nur zwei Fragen, die ihm wichtig sind. »Wir haben auch keine Patentrezepte«, betonte Dumcke. Deshalb rief er dazu auf, in der Zukunftswerkstatt in eine strategische Diskussion einzusteigen.
»Wir müssen gemeinsam etwas tun«, ist auch Rudi Kniffka (CDU) überzeugt. Leider hätten das bisher nur wenige Kaufleute verstanden. Ob eine Zukunftswerkstatt da helfen könne, sei abzuwarten. Kniffka warnte davor, mit einer Zukunftswerkstatt Begehrlichkeiten bei den Bürgern zu wecken. Als Beispiel führte er die Montagsradler an: Die Gruppe hatte nach einer Tour durch Spenge den Zustand einiger Radwege bemängelt (diese Zeitung berichtete am 13. September). »Es gibt so viel zu tun, was sollen wir alles leisten?« fragte Kniffka.
»Wir haben die Ideen der Kaufmannschaft stets unterstützt«, kommentierte Anne Lorenz (FDP). »Und wir finden es großartig, dass es wieder etwas geben wird.« Sie befüchtete jedoch, dass sich nur wenige Geschäftsleute, stattdessen mehr besorgte Bürger, beteiligen werden. »Es hilft uns nichts, wenn uns die besorgten Hausfrauen sagen, was in Spenge fehlt, wenn es die Kaufleute im Lönsweg nicht vorhalten können, weil es sich nicht rentiert.«
»Es ist nicht Ziel der Zukunftswerkstatt, nur Wünsche zu äußern«, konterte Anke Fuchs (UWG). Sie will zusammen mit den »aktiven, kreativen Bürgern« etwas verwirklichen. »Wir schaffen hier schon einiges ohne die öffentliche Hand. Dieses Engagement sollten wir stärken.«

Artikel vom 16.09.2006