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Von Dunja Henkenjohann

Aspekte
der Woche

Politik muss sachlich planen


In der Supermarkt-Problematik reichen keine »Billiglösungen« mehr. Nachdem die Stadt in der Vergangenheit immer wieder mit Bauanfragen konfrontiert wurde, ist jetzt der Zeitpunkt für die gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema.
Seit vielen Jahren will die Lidl-Unternehmensgruppe ihren Fuß in die Tür setzen. Mal sollte es ein Teil der Tiedehallen sein, dann die Freifläche hinter dem Hof Overbeck. Auch die Grundstücke Arendt und Horstmannshoff im Esch hatte der Discounter schon ins Visier genommen, jetzt liegt der Focus auf der Ravensberger Straße.
Die Zeiten, in denen die Anfragen mit Hilfe des Arguments, es entstehe ein innenstadtrelevantes Nebenzentrum, abgebügelt werden, sollten vorbei sein. Der Beschluss von SPD und UWG, den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Esch noch einmal zu überprüfen, ist der einzig vernünftige. In der Konsequenz ist es nur folgerichtig, gemeinsam mit einem Städteplaner zu überlegen, wo in Werther welcher Supermarkt angesiedelt werden könnte.
Für die Politik tun sich angesichts dieser Problematik Fragen über Fragen auf: Welche Folgen hat es für das kleine Einkaufszentrum am Esch 19, wenn der Aldi als Publikumsmagnet einige Häuser weiterzieht? Und was passiert, wenn der Aldi auf dem Tiedegelände doch noch grünes Licht bekommen sollte, die Lidl-Unternehmensgruppe sich mit den Grundstückseigentümern an der Ravensberger Straße aber doch nicht einig werden sollte? Wäre es dann besser gewesen, Aldi hätte den Zuschlag für die Innenstadt bekommen? Oder gibt auch in der Innenstadt Alternativen für Aldi? Und: Ist die »häppchenweise« Vermietung des Tiedegeländes ideal oder gibt es alternative Nutzungsmöglichkeiten?
Zur Beantwortung dieser Fragen sollte sich die Stadt nicht unter Druck setzen lassen. Hier ist eine sachliche Planung ohne überflüssige Emotionen gefragt.

Artikel vom 16.09.2006