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Ein Mann des Ausgleichs und der politischen Fairness

CDU-Fraktionschef Friedel Heinz Uhlich verabschiedet

Bünde (grot). In der Stunde des Abschieds prasselte mehr Lob auf Friedel Heinz Uhlich hernieder als wohl in seiner gesamten Amtszeit als Sprecher der CDU-Ratsfraktion. Und so war er am Donnerstagabend »fast sprachlos«, nachdem ihm Parteifreunde und politische Wegbegleiter sowie politische Gegner ihren tiefen Respekt bezeugt hatten.

16 Jahre lang hatte er die Fraktion geführt, nun ist planmäßig der Stabwechsel an seinen Nachfolger Friedel Heitkamp vollzogen. »Nahtlos«, wie Uhlich meinte. Wohl auch deshalb, weil der an Pensionsaltersgrenze stehende Pädagoge, der Fraktion erhalten bleibt. Er tritt ins Glied zurück, wird aber sein Mandat bis zur Kommunalwahl im Jahr 2009 behalten. Erst dann will Uhlich, wie angekündigt, aus der aktiven Kommunalpolitik zurück ziehen.
Wie »der Mann das wohl ausgehalten« habe, sinnierte Heitkamp in seiner Laudatio über die lange Amstzeit seines Vorgängers. Wohl nur, weil dessen Ehefrau Christhild und die Kinder mitgespielt, den Verlust auf gemeinsame Freizeit akzeptiert hätten. Die »Ära Uhlich« umriss er so: »Er führte, ohne das Gefühl zu vermitteln, er führe«. Er habe in der Fraktion nicht stur seine eigene Meinung durchgedrückt oder mit der Faust auf den Tisch geschlagen. Seine Fähigkeiten, ausgleichend zu wirken und moderierend unterschiedliche Auffassungen unter einen Hut zu bringen, habe der Pädoagoge in seinem Beruf erlernt und in die politische Arbeit eingebracht.
Horst Beck (SPD), Dr. Elmar Holstiege (Grüne), Martin Lohrie (FDP) und Armin Kuschel (UWG) hoben in ihren Redebeiträgen vor allem eins hervor: dessen Fairness. In der Sache hart, aber im Ton verbindlich und nie persönlich verletzend, habe Uhlich die Sache der Christdemokraten vertreten.
Ein Wesenszug, den auch Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse in ihrer Laudatio betonte. Überheblichkeit gegenüber dem politischen Konkurrenten sei dem langjährigen Fraktionssprecher stets fremd gewesen, wohl auch, weil er als erfahrener Politiker wisse, wie schnell sich Ausgangskagen ändern könnten. Als Sprecher einer Minderheitsfaktion, die Anfang der 90er Jahre wenig politisches Gewicht hatte, habe Uhlich begonnen. Seinem abwägenden, an der Sache orientierten Stil habe er auch beibehalten, als er zum Führer der bürgerlichen Mehrheit im Rat geworden sei. Konsequent, verlässlich, auf vernünftige Kommunikation Wert legend habe er für die CDU gesprochen. Nicht jedem Trend folgend und Neuem aufgeschlossen stehe sein Name für erfolgreiche christdemokratische Politik. Der Mensch Friedel Heinz Uhlich sei von seinem Beruf geprägt: Er wisse was soziale Verantwortung bedeute, sei aber nie ein Sozialromantiker gewesen.
Launische Elemente aus dem privaten Bereich steuerte Uhlichs langjähriger Freund Dieter Schlüter bei. Für musikalische Auflockerung sorgte das Gesangsensensemble »Dünen-Klimbim«.

Artikel vom 16.09.2006