Spenge/Halle (pes). Nur wenige hundert Meter von seinem Zuhause entfernt ist gestern früh ein 33-jähriger Künsebecker bei einem Unfall auf der B 68 schwer verletzt worden. Er war mit einem Motorrad gegen den Lkw eines Spengers geprallt.
Es war gegen 5.35 Uhr und noch stockfinster, als der 33-jährige Familienvater mit dem schweren Motorrad, einer von einem Bekannten geliehenen Yamaha Thunderace 1000, aufbricht. Wenige Minuten später erreicht er auf der B 68 die Kreuzung am Minigolfplatz, wo gerade ein 49-Jähriger aus Spenge mit einem schweren Silo-Zug nach links in die Kalkstraße abbiegt, um das Kalkwerk Müller anzusteuern. Mitten im Abbiegevorgang kracht der Künsebecker mit seinem Motorrad gegen das Hinterrad der Zugmaschine. Die Rennverkleidung der Maschine fliegt in Fetzen über die Fahrbahn, das Motorrad selbst durch den Aufprall wird fast zehn Meter zurückgeschleudert, der junge Mann selbst bleibt mit schwersten Knochenbrüchen auf der Straße liegen. Fast 20 Minuten wird der Verletzte vom Haller Notarzt und Rettungsassistenten versorgt, bevor er auf einer extra ausgepolsterten Trage in den Rettungswagen gehievt werden kann. Die Helfer gehen zunächst von akuter Lebensgefahr aus, als sie ihren Patienten ins Bielefelder Unfallkrankenhaus Gilead einliefern. Zurück bleibt ein völlig verstörter Lkw-Fahrer. Der Mann aus Spenge beteuert, dass er das Motorrad »absolut nicht gesehen« habe. Vor dem Abbiegen habe er nur die Scheinwerfer eines entgegenkommenden Lkw wahrgenommen - in 300 oder 400 Metern Entfernung. Er sei extra noch früher losgefahren, um nicht in Zeitdruck zu kommen und in Ruhe am Kalkwerk noch einen Kaffee trinken zu können . . . Die B 68 wird nach dem Unfall für fast zweieinhalb Stunden voll gesperrt, zuletzt nur noch in Fahrtrichtung Osnabrück. In der Zwischenzeit quälen sich die schweren Lkw über den Amshausener Weg, eine reine Wohnstraße. Der Sachschaden beträgt nach Schätzung der Polizei insgesamt etwas mehr als 3000 Euro, wobei das Motorrad nur noch Schrottwert hat.
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