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Ausbildungsmarkt: Kreis-CDU setzt auf »ZAM«


Jugendliche ohne Lehrstelle können Zeit an 230 »Übungsplätzen« überbrücken


Kreis Minden-Lübbecke (WB). Die Schere zwischen Lehrstellenangebot und Bewerberzahl geht auch im Jahr 2006 im Mühlenkreis Minden-Lübbecke noch weiter auseinander. Eine Siutation, die die CDU-Kreistagsfraktion auf den Plan ruft. Während der aktuellsten Sitzung macht Amtsleiter Hartmut Heinen (CDU) auf die von »Zukunft Ausbildung im Mühlenkreis« (ZAM) sowie »Hilfe der Pro Arbeit GmbH« geschaffenen zusätzlichen Ausbildungsmöglichkeiten.
Die CDU-Fraktion setzt sich verstärkt dafür ein, die Ausbildungssituation der Jugendlichen positiv zu verändern. Permanente Schuldzuweisungen an die Wirtschaft wären falsch, zumal es auch klar erkennbare Hemmnisse gebe, die die heimischen Betriebe davon abhielten, über ihren aktuellen Bedarf hinaus auszubilden, sagt der Fraktionsvorsitzende Friedrich Klanke. Vor dem Hintergrund der in einzelnen Branchen gerade in den neunziger Jahren sehr stark angestiegenen Vergütungen und vereinbarten Sonderleistungen müsse zur Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen einzelbetriebliche Vereinbarungen möglich und erweiterbar sein.
Ebenso seien bürokratische Vorgaben auf den Prüfstand zu stellen und mehr Mut bei der Reform von Ausbildungsordnungen erforderlich. Dringend sind nach Auffassung der CDU-Fraktion die Anstrengungen der Berufsberatung durch die Bundesagentur für Arbeit zu verstärken. Es würde heute nicht mehr ausreichen, auf das Internet zu verweisen oder im besten Falle noch ein »Blättchen zur Berufskunde« zu verteilen.
Durch die Bemühungen in der ZAM hätten allein in der Verbundausbildung 143 junge Menschen einen Ausbildungsplatz gefunden, hob Hartmut Heinen hervor. Gemeinsam mit den Handwerksbildungszentren würden zu Beginn dieses Ausbildungsjahres 230 Plätze zum Ausbildungseinstieg in Übungswerkstätten und Firmen angeboten. Da der Übergang aus den Hauptschulen in die duale Ausbildung in den vergangenen Jahren extrem zurückgegangen ist und nur noch zehn bis 15 Prozent der Schülerinnen und Schüler direkt nach der Schule einen Ausbildungsplatz finden, soll mit dem ZAM-Projekt gegengesteuert und der Übergang in den Beruf begleitet werden.

Artikel vom 16.09.2006