15.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Hoffen auf eine
kreative Lösung«

VHS am Runden Tisch in Düsseldorf


Verl (köh). »Nach diesem Gespräch sehe ich einen Silberstreif am Horizont.« Ein Treffen mit den Fraktionsspitzen der CDU im Landtag hat VHS-Leiter Dr. Siegfried Kosubek zuversichtlich gestimmt, dass die Sparpolitik die Weiterbildung nicht in der befürchteten Höhe trifft. »Die CDU-Politiker zeigten ein ehrliches Interesse an der Zukunft der Volkshochschulen und erkennen die Auswirkungen von Kürzungen ganz genau«, teilt Kosubek mit.
Er und sechs weitere Vertreter der Volkshochschulen im Land hatten sich Mittwoch Nachmittag in Düsseldorf mit dem CDU-Fraktionschef Helmut Stahl, dessen Stellvertreter Bernhard Recker, dem Bildungspolitischen Sprecher der CDU, Klaus Kaiser, und der bei der CDU für Schulfragen zuständigen Marie-Theres Kastner zusammengesetzt, um die Sorgen der 138 Volkshochschulen in Nordrhein-Westfalen in Erwartung eines rigorosen Sparkurses zu erörtern. Das Ergebnis der Runde: »Die Politiker sehen, dass es noch weiteren Beratungsbedarf gibt und weitere klärende Gespräche nötig sind, um zu einer Lösung zu kommen.« Er glaube, so Kosubek, dass es statt einer Kürzung des 78 Millionen Euro großen Fördertopfes um 18 Millionen Euro zu einem Mix kommen werde. Die CDU-Politiker hätten sich nämlich nicht der Tatsache verschließen können, dass Kürzungen durch europäische Fördergelder in Höhe von zwölf Millionen Euro (den so genannten ESF-Mitteln) nicht aufgefangen werden können. »Diese Gelder sind zweckgebunden allein für Beschäftigungsmaßnahmen bestimmt. Sie machen nur einen Bruchteil der VHS-Arbeit aus und werden gerade mal von 15 Prozent der Volkshochschulen im Land geleistet«, betont Kosubek. »Unsere Volkshochschule hat diese Maßnahmen nicht im Angebot«.
Es sei außerdem der Fraktionsspitze der CDU auch bewusst, dass die VHS eine wichtige Integrationsarbeit und damit einen großen Beitrag zum Erhalt des sozialen Friedens im Lande leiste. »Diese Arbeit aber wäre durch rigoroses Sparen bei den Fördergeldern bedroht«, meint Kosubek, das würde dem Land einen sozialen Sprengsatz bescheren. »Das Problembewusstsein in Düsseldorf stimmt uns hoffnungsvoll, wir sehen aber durchaus auch den riesigen Schuldenberg des Landes in Höhe von 130 Milliarden Euro«, sagt Dr. Siegfried Kosubek und sieht den Stunden der Entscheidung im Landtag am 6. und 7. Dezember mit gespannter Erwartung entgegen: »Wir hoffen auf eine kreative Lösung.«

Artikel vom 15.09.2006