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»Gesunde Kinder - gesunde Gesellschaft«

Buchautorin und Psychotherapeutin Christa Meves hält bemerkenswerten Vortrag in Beverungen

Von Herbert Sobireg
Beverungen (-tg). »Es muss ein neues Verantwortungsgefühl für die Familie in unserer Gesellschaft entstehen. Das ist aber nur möglich, wenn die Familie, der Garant unserer Zukunft, kinderfreundlich und sachverständig unterstützt wird. Dazu bedarf es fundierter Information aufgrund von Erfahrungen«, meinte die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin und Autorin von insgesamt 113 Buchpublikationen, Christa Meves, jetzt in Beverungen.

Elisabeth Bindewald, Vorsitzende der ev. Frauenhilfe Beverungen, hatte die vielfach ausgezeichnete Buchautorin und Verfasserin etlicher Erziehungshilfen für Eltern zu einem Vortrag im ev. Gemeindehaus begrüßt. Die äußerst christlich geprägte Christa Meves sprach zum Thema »Gesunde Kinder - gesunde Gesellschaft, neue Ergebnisse aus der Hirnforschung«.
Bei der Vorstellung der Referentin wies Elisabeth Bindewald darauf hin, das Buchpublikationen der 1925 geborenen Christa Meves in 13 Sprachen übersetzt worden seien und die Gesamtauflage in deutscher Sprache über fünf Millionen Exemplare betrage. Mit vielen Auszeichnungen, Medaillen und Preisen sei die Arbeit der zweifachen Mutter gewürdigt worden, zuletzt mit dem Komturkreuz des Gregoriusordens durch Papst Benedikt XVI. im Jahre 2005.
Eine Lanze für Mütter, die ihre berufliche Karriere unterbrechen, um in den ersten Jahren ausschließlich für ihr Kind da zu sein, brach die Referentin gleich zu Beginn des Vortrages. »Frauen sollen natürlich beruflich ihren Mann stehen, aber wenn sie ein Kind gebären, sollten sie die nächsten Jahre ausschließlich für ihr Kind da sein. Gerade in der ersten Zeit sollte ein Neugeborenes Tag und Nacht die Nähe der Mutter spüren, es braucht diese Nähe, braucht die stete Zuwendung und die Muttermilch, um widerstandsfähig für das Leben zu werden«, so Meves.
Die seelische Gesundheit eines Menschen im Erwachsenenalter sei davon abhängig, ob alle lebensnotwendigen Grundbedürfnisse von Anfang an in der Kindheit erfüllt worden seien. »Da ist vor allem die Mutter gefragt. Denn je unzureichender die Erziehung eines Kindes in den verschiedenen Entwicklungsphasen ist, desto mehr bleibt der Mensch später hinter seinen Anlagen zurück. Unzureichend betreute Kinder sind später nicht mehr reparierbar, sie werden oft zu minderwärtigen Erwachsenen«, stellte Christa Meves fest.
Es sei geradezu dramatisch, dass heute 25 Prozent der Kinder keinen Schulabschluss schaffen, dass 20 Prozent nie eine Ausbildung erleben und dass 40 Prozent derer, die sich durch unser Bildungssystem durchgekämpft haben, dann doch ihr Studium abbrechen. »Das sind erschreckende Zahlen«, meinte die Referentin. Vielfach lägen die Ursachen für solches Versagen in einer unzureichenden Kindheit begründet.
Doch sie freue sich enorm, dass in der jüngsten Zeit eine ermutigende Wende eingetreten sei. »Es gibt so viele Ehepaare, die zusammen halten, die Kinder kriegen und sie im christlichen Glauben erziehen. Das ist geradezu ein Wunder bei den als Dampfwalze daher kommenden vielfältigen Verführungen.« Bezüglich der Hirnforschung (Teil ihres Vortrages) meinte Meves: »Die neueste Hirnforschung hat erstaunliche Ergebnisse gebracht -Êso brauchen Kinder für ihre seelische Gesundheit die Liebe ihrer Angehörigen. Die Naturwissenschaft hat damit die Grundaussage des Christentums bestätigt!«

Artikel vom 16.09.2006