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Ausbildung
ist zu fördern

CDU und Grüne stellen Anträge

Gütersloh (WB). Ihre Initiativen zur Verbesserung der Ausbildungssituation und Integration junger Menschen haben die Plattform-Fraktionen CDU und Grüne jetzt mit zwei Anträgen fortgesetzt.


In einem Schreiben an den Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Soziales (WAS) wird die Stadtverwaltung beauftragt zu prüfen, ob bei öffentlichen Ausschreibungen Anbieter bevorzugt werden können, die Ausbildungsplätze bereitstellen oder an einem Ausbildungsverbund beteiligt sind - vorausgesetzt, die Angebote von Ausbildungs- und Nicht-Ausbildungsbetrieben sind ansonsten gleich. Zudem möchten CDU und Grüne, dass bei öffentlichen Vergaben, die unterhalb der Wertgrenzen für die öffentliche Ausschreibung liegen, grundsätzlich Anbieter bevorzugt werden, die auch ausbilden.
In der Begründung heißt es: »Angesichts der geringen Möglichkeiten, die kommunale Politik hat, um auf das Ausbildungsangebot der Unternehmen einzuwirken, ist es sinnvoll und geboten, ausbildende Betriebe bei öffentlichen Vergaben zu bevorzugen, zumal Betriebe, die weiterhin ausbilden, die Kosten hierfür umlegen müssen und dadurch einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Firmen haben, die nicht ausbilden.«
In einem zweiten Antrag an den Rat fordern CDU und Grüne die Stadt auf, alle städtischen Schulen darum zu bitten, bei »schulscharfen Stellenbesetzungen« Bewerber zu bevorzugen, die neben den fachlichen Kompetenzen zusätzliche Qualifikationen in Fragen von Migration und Integration besitzen. »Dies könnte ein Migrationshintergrund bei den Bewerbern selbst sein, der gerade für die Herstellung von Akzeptanz bedeutsam ist«, heißt es in der Antragsbegründung. Mit dieser Forderung liegt die Gütersloher Plattform zudem auf der Linie der Landesregierung, die laut ihres »Aktionsplanes Integration« verstärkt in den Schulen dafür werben will, »dass diese bei der Ausschreibung und Auswahl von Lehrkräften Bewerber mit Zuwanderungsgeschichte ansprechen und zur Bewerbung ermuntern«. Nichts sei überzeugender, als Menschen mit gelungener Integration zu erleben, zum Beispiel als Lehrer, erklärt Grünen-Fraktionsvorsitzender Hans-Peter Rosenthal.
Bereits in der August-Sitzung des WAS-Ausschusses ist die Gütersloher Verwaltung beauftragt worden zu prüfen, inwieweit in der Stadtverwaltung in den Eigenbetrieben sowie in den städtischen Beteiligungen kurz- und mittelfristig Ausbildungsplätze für Jugendliche mit unterdurchschnittlichen Schulabschlüssen insbesondere auch mit Migrationshintergrund geschaffen werden können.

Artikel vom 15.09.2006