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Viel »handgemachte« Musik

Nachwuchsband »Tripudo« tritt erstmals bei der Oktoberwoche auf

Von Tanja Sauerland
Warburg (WB). Sie nennen sich »Tripudo« und sind die einzige Hardrock-Musikband aus Warburg. Fabian Bolz, David Mucha und Julian Cornelius sind aber nicht die heimischen »Led Zeppelins« oder die »Deep Purples«. Sie machen ihre eigene Musik. »Wir schreiben unsere Lieder selbst«, sagt Julian Cornelius. »In den Texten drücken wir unsere Gefühle und Empfindungen aus«, berichtet der 19-jährige Abiturient aus Warburg.
Im Gasthof »Spiegel« übte »Tripudo« schon einmal.

Ihr erster großer Auftritt ist am Tag vor Beginn der Oktoberwoche. Beim »Warm Up« am Freitag, 29. September, werden sie als Vorgruppe der Herforder Coverband »Grace« in der Stadthalle kräftig einheizen und ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Einen Tag später, am Samstag, 30. September, treten sie im »Kuba deluxe« in Welda auf.
Ihre Musik ist stimmungsabhängig. Sie klingt jeden Tag anders. Fabian Bolz, David Mucha und Julian Cornelius schreiben die Inhalte »aus dem Bauch heraus« und notieren ihre Liedtexte auf Schmierzetteln und zwischen Mathematikaufgaben. »Tripudo« singen politische Lieder, Gute-Laune-Hits und natürlich Songs über Gefühle. Ihre Botschaft: »Man sollte mehr über sich selbst nachdenken. Über das, was man hat und darüber, was man verlieren kann«, verrät Julian Cornelius.
Dabei lassen die Nachwuchs-musiker mit ihren lautstarken Klängen mindestens dreimal pro Woche den Proberaum im Jugendzentrum Mönchehof erbeben. Aber sie sind keine Krachmacher im herkömmlichen Sinn. Stress in Schule und Alltag, Frust, Traurigkeit - all das verarbeiten Fabian Bolz, David Mucha und Julian Cornelius mit der Musik. »Da können wir unseren Gefühlen freien Lauf lassen. Wir wissen, dass es nicht allen Menschen immer gut geht. Uns ist es wichtig, dass jeder einzelne von uns seine eigene Note mit einbringen kann«, betont Fabian Bolz.
Der 16-jährige Schlagzeuger ist das jüngste Band-Mitglied. Er wohnt in Warburg und besucht die Jahrgangsstufe elf des Hüffertgymnasiums. Der Weldaer David Mucha (22 Jahre) spielt E-Gitarre und singt im Hintergrund. Er studiert Maschinenbau in Paderborn. Julian Cornelius (Bass und Gesang) ist Musiker Nummer drei. Er tritt in die Fußstapfen seines Vaters. Karl-Heinz Cornelius spielte nämlich früher in der »Elly-Gator-Blues-Band« mit und zupft jetzt in der »Markus-Buchmann-Band« die Saiten. »Wir haben früher oft gemeinsam Musik gemacht. Jetzt gehen unsere Musikrichtungen doch eher auseinander«, berichtet Julian Cornelius mit einem Lächeln.
»Tripudo« - das ist die deutsche Übersetzung für »dickbäuchig«. Der Bandname entstammt einem spanischen Wörterbuch. »Mit geschlossenen Augen haben wir mit dem Finger darauf getippt«, erzählt David Mucha.
In der Kennerszene sind die Jungs bereits bekannt - unter dem alten Bandnamen »Undercover Agents«. 13 eigene Werke haben sie bislang geschrieben. Weitere Stücke folgen. Erfolge versprechen die eigenen Kompositionen »Nobody alone«, »Survivor«, »America Lunatic«, »Angels Wings« und »Mommy Cried Loud«. Begeistert sind bislang vor allem ihre Eltern, Freunde und Klassenkameraden.

Artikel vom 16.09.2006