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Urlaub in Sarajevo - die etwas anderen Ferien

Höxteraner Jugendliche setzen sich engagiert für den Frieden ein -Êheute Abend Vortrag


Höxter (WB). Wenn als Ferienziel Sarajevo genannt wird, erregt das schon Aufsehen. Mallorca, Teneriffa oder die Türkei: Das sind die Standards. Aber warum denn gerade Sarajevo?
Als die drei Höxteraner Jugendlichen Marie Christin und Mechthild Weskamp sowie Julia Pietsch im Jugendhaus Hardehausen ankamen, waren sie schon sehr gespannt zu sehen, wer sich mit ihnen auf den mittlerweile zehnjährigen Friedensweg machte. 24 freundliche Gesichter blickten ihnen entgegen und so ging das Beladen der »Bulli-Kolonne« unter der Leitung von dem Rektor des Jugendhauses, Meinolf Wacker, und dem Leiterteam recht schnell. Nach 25 Stunden Fahrt hatte die Gruppe endlich die Skyline von Sarajevo, der Hauptstadt Bosniens, vor sich. Die vielen, vom Krieg zerstörten Gebäude erschraken die Jugendlichen und spornten gleichzeitig an: Hier wollten sie etwas für den Frieden tun!
Vor dem stark renovierungsbedürftigen Jugendhaus warteten schon einige Bosnier, die mit ihnen drei Wochen im Begegnungscamp zusammen lebten. Die Mädchen teilten mit ihnen ein riesiges Militärzelt, was sich als sehr unterhaltsam heraus stellte. Jedoch wurde es entgegen den Erwartungen nachts sehr kalt.
Nach dem morgendlichen Kampf ums Bad und einem leckeren Frühstück begann der Tag erst richtig mit dem Morgenimpuls und einem kurzen Motto aus der Bibel, das sie bis zum Abend begleitete. Danach hieß es: Arbeiten in den drei verschiedenen Workshops. Der Fotoworkshop hatÊbeispielsweise eine Ausstellung vorbereitet, wie Jugendliche heute -Êzehn Jahre nach dem Krieg -Êin Bosnien leben. So entstanden auf den Streifzügen durch Sarajevo einige 1000 neue Fotos und auch interessante Kontakte. Unter anderem trafen sich die Fotografen mit Aktivisten der Jugendbewegung Dostar in deren Hauptquartier oder hielten das harte Leben in den Hochhäusersiedlungen fest.
Wer mehr von Sarajevo und den Erlebnissen der Jugendlichen im Friedenscamp erfahren möchte, kann sich heute, Freitag, informieren. In der Dechanei gibt es einen Vortrag, der um 19.30 Uhr beginnt.

Artikel vom 15.09.2006