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Beim Schlemmen auf Mörderjagd

Lord Moad und seine Familie bitten zum Tatort-Dinner im Hotel Appelbaum

Gütersloh (cu). Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sind zum Abschiedsessen bei einem alten Freund eingeladen - warum weiß niemand. Als Ihr Freund seine Überraschung verkünden will, geschieht plötzlich ein Mord. Scotland Yard nimmt schnellstens die Ermittlungen auf - und Sie sind mittendrin. Geht nicht? Doch, mit einem Tatort-Dinner im Hotel Appelbaum.

Am Mittwoch, 12. Oktober, und Donnerstag, 7. Dezember, gastiert die Walk Act Company in dem Gütersloher Hotel und zeigt ihr Theaterstück »Lord Moad lässt bitten«. Das Besondere daran: Der Gast ist, wie im Vorspann beschrieben, direkt in die Vorgänge involviert und kann bei der Suche nach dem Mörder helfen. Auch die Schauspieler weilen den ganzen Abend unter den Besuchern, unterhalten sich und speisen mit ihnen oder singen ab und zu zur stilechten Dinnermusik.
»Einige Szenen sind natürlich geskriptet«, verrät Andreas Zigann, der im Stück den Butler Jonathan Smith spielt. »Ansonsten kämen wir ja mit der Story nicht voran.« Generell sollen aber alle Gäste in das Stück integriert werden - außer sie haben strikt etwas dagegen. »Für solche Fälle haben wir einen roten Tisch, den unsere Akteure dann nicht anspielen«, erklärt Zigann. So kämen alle Besucher auf ihre Kosten.
Das 23-köpfige Team der Walk Act Company hat sein Stück im Jahr 2005 uraufgeführt. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: In England und den USA ist das Tatort-Dinner bereits ein absoluter Knaller, durch den Schneeballeffekt finden aber auch immer mehr Deutsche den Weg zum »mörderischen Essen«. Das Tatort-Dinner findet jedoch nicht überall statt: »Für uns ist es besonders wichtig, dass die Schauspielcrew hervorragend mit dem Service des Hotels harmoniert - ansonsten hat das Stück keinen flüssigen Ablauf«, so Zigann. Das Hotel Appelbaum sei allerdings ein herausragender Gastgeber, man hoffe auf eine lang andauernde Zusammenarbeit.
Insgesamt 58 Euro kostet der Abend pro Person. Dabei wird Wert auf eine angemessen Kleidung gelegt - man sollte also nicht in Jeans zur »mörderischen Show« erscheinen. Abschließend gab die Schauspieltruppe vor den Pressevertretern noch eine kleine Kostprobe ihrer Gesangskünste. Und eins wurde schnell klar: Die Leute sind absolute Profis mit brillanten Stimmen und wissen genau, was sie tun.
Wer sich »Lord Moad lässt bitten« nicht entgehen lassen will: Karten für das Dinner gibt es unter der Telefonnummer 0 23 61/9 06 27 83.

Artikel vom 15.09.2006