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Ein Quartett
ohne Namen
Fürstenberg (WB). Das Schweizer Streichquartett Quatuor Sine Nomine gastiert am Samstag, 16. September, 19 Uhr, in der Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Das Quatuor Sine Nomine beweist mit Schubert und Janácek: Liebe und Tod trennt oftmals nur ein schmaler Grat. Die beiden äußersten Pole der menschlichen Existenz. Sie scheinen unvereinbar. Und doch gehen gerade die Geschichten unter die Haut, in denen sich Liebe und Tod berühren.
Auch in der Musik stehen beide Extreme manchmal auf demselben Notenblatt: In Leo Tolstois Novelle »Kreutzersonate«, die unter dem Eindruck der gleichnamigen Violinsonate Beethovens entstand, wird eine Frau von ihrem eifersüchtigen Ehemann ermordet. Leosÿ Janácek war ergriffen von der Lektüre. Er beschloss, dieser Frau ein Denkmal zu setzen und komponierte seine eigene, leidenschaftliche Version der »Kreutzersonate«. Die vier grandiosen Streicher kommen aus Lausanne. Sie haben ihre Namenlosigkeit mit Bedacht gewählt: »Quartett ohne Namen« - das signalisiert Offenheit für alle Spielarten der Musik. Karten unter % 05 11/360 33 33.

Artikel vom 15.09.2006