15.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zukunftsmusik an Einkaufskasse

Bezahlen per Fingerabdruck noch nicht in den Espelkamper Märkten

Von Felix Quebbemann
Espelkamp (WB). Es mutet ja beinahe schon an wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film. Der Kunde des Einkaufsmarktes legte einfach seinen Finger in ein kleines Lesegerät - und bezahlt mit seinem Fingerabdruck. Ein kleiner Pieps und das Geld ist abgebucht.

Bargeld oder EC-Karte sind vollkommen überflüssig. Kein lästiges herumkramen in der Tasche auf der Suche nach dem Portmonee. Kein Eintippen der Geheimnummer. Es ist aber keine Szene aus einem Science-Fiction-Film. In einem Verbrauchermarkt im pfälzischen Rülzheim funktioniert das schon seit November 2004.
Für die Espelkamper Verbrauchermärkte wird dies aber wohl noch Zukunftsmusik bleiben. »Das wird in unserem Espelkamper Markt noch nicht kommen«, erklärte Bernd Schmidt, Geschäftsleiter des Marktkaufs in Espelkamp. Er habe zwar auch über die neuartige Technik gelesen, doch sei diese Bezahlmethode noch nicht vorgesehen. »Bei uns wird der Kunde weiterhin mit Bargeld und EC-Karte bezahlen.«
Auch beim »Real-Markt« Espelkamp werde diese neue Technologie nicht so schnell Einzug halten. Eine solche Umstellung sei nicht in den Planungen vorgesehen, erklärte Dirk Finke, »Real«-Geschäftsstellenleiter.
Die technologische Evolution in dem Einkaufsmarkt in Rülzheim geht sogar noch weiter. Es gibt dort zusätzlich ein »Self-Scanning-Terminal«. Dort können registrierte Kunden ihre Waren selbst über den Scanner ziehen und dann per Fingerabdruck bezahlen. Das Warten in der langen Kassenschlange ist vorbei.
Bereits 50 Verbrauchermärkte im Südwesten der Republik sind mit dem System des Bezahlens per Fingerabdruck ausgestattet.
Nach einer vorherigen Registrierung gilt der Fingerabdruck schließlich als gültiges Zahlungsmittel. Betrügen ist dabei nicht so einfach. Schließlich hat jeder Mensch einen einzigartigen Fingerabdruck. Dieser wird jedoch nicht im Ganzen gespeichert. Aus den biometrischen Daten wird ein Referenzmuster abgeleitet und dieses wird verschlüsselt gespeichert.
Eine Technologie, die in der jungen Stadt im Grünen jedoch wohl noch etwas auf sich warten lassen wird. Doch Dirk Finke erklärte, dass die Metro-Vertriebsgruppe, zu der auch die Real-Märkte gehören, einen so genannten »Future-Store« in Rheinberg am Niederrhein betreibe. »Da gibt es unter anderem Einkaufswagen mit Display.« Der kleine Bildschirm am Griff des Einkaufswagens würde dem Kunden genau mitteilen, wo er welche Waren in den Auslagen findet. Der Verbrauchermarkt sei auch ganz normal geöffnet und jeder Kunde könne dort einkaufen -ĂŠjedoch mit jeder Menge technologischer Zukunftsmusik um sich herum.
Darum müssen sich die Espelkamper noch keine Gedanken machen. Sie werden auch in Zukunft von einer Markt-Mitarbeitern ihr Wechselgeld zurückbekommen oder aufgefordert werden, ihre Geheimzahl einzutippen.

Artikel vom 15.09.2006