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Schülerbeförderung mit Bus
wächst sich zu Problem aus

Nach Nachmittagsunterricht fehlen passende Verbindungen

Halle (SKü). Mit dem sich ausweitenden Nachmittagsunterricht wächst sich die Schülerbeförderung an den weiterführenden Schulen in Halle zu einem Problem aus. Die Schulpflegschaft des Kreisgymnasiums hat jetzt einen dringenden Appell an Landrat Adenauer gerichtet. Und auch die Haupt- und Realschule im Schulzentrum Masch erwartet von der Stadt Halle als Schulträger eine bessere Busversorgung.

In einem Brief an den Landrat machen der KGH-Schulpflegschaftsvorsitzende Detlef Eßbach und dessen Stellvertreter Dr. Detlef Deßaules den »Ernst der Lage« deutlich. Denn mit der Verkürzung der Schulzeit - das Abitur ist schon nach zwölf Jahren möglich - wird auch bei den Fünft- und Sechstklässlern Nachmittagsunterricht notwendig. Die zunächst zwei zusätzlichen Nachmittagsstunden sollen auf einen Wochentag gelegt werden. Gleichzeitig soll unter Verzicht auf pädagogisch wünschenswerte Pausenzeiten der Schulschluss bereits auf 15.15 Uhr gelegt werden, damit die Kinder bereits bestehende Busverbindungen für ihren Heimweg nutzen können. Gleichwohl könne so nicht allen Schülern ein zumutbarer Heimweg gesichert werden.
Die Gremiumssprecher am KGH bitten daher den Kreis, umgehend aktiv zu werden, damit schnellstmöglich die ÖPNV-Fahrpläne an die Schülerbedürfnisse angepasst werden. Solange dies nicht möglich sei, solle befristet ein Schülerspezialverkehr zur Schließung der Versorgungslücken ins Leben gerufen werden. Von rund 900 Schülern am KGH sind aktuell 502 auf Bus und Bahn angewiesen.
Auch der Rektor der Haller Realschule, Frank Spannuth, sieht mit dem durch das neue Schulgesetz verbindlich gewordenen Förderunterricht ein zunehmendes Problem bei der Schülerbeförderung. »Wir sind nicht mehr die klassische Halbtagsschule«, betont Spannuth und verweist auf die schon in den Klassen 5 und 6 obligatorisch gewordene 7. Unterrichtsstunde. Nach der 6. Stunde aber fährt kein Bus das Schulzentrum mehr an, die Kinder müssen bis zum KGH oder bis zum Busbahnhof laufen. Bei vielen Arbeitsgemeinschaften sind Schüler sogar bis 15 Uhr in der Schule. Spannuth sieht dringlichen Handlungsbedarf, zumal bedingt durch die schlechten Busverbindungen eine ganze Klasse aus Werther (25 Kinder) nicht mehr an der Realschule Halle, dafür in Bielefeld angemeldet werde.

Artikel vom 14.09.2006