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»Ich wollte immer
Anderen helfen«

Trauer um Ehrenbürger Karl Prüßner (93)

Herford (HK/rkl/han). Herfords Ehrenbürger Karl Prüßner ist tot. Der verdienstvolle SPD-Kommunalpolitiker starb am Dienstag im Alter von 93 Jahren. Kaum ein Herforder Politiker hat sich so vielfältig engagiert und mit so viel Herz für Stadt, Staat, Familie und Kirche eingesetzt.

Von seinen Leistungen zeugen nicht zuletzt diverse Auszeichnungen, darunter das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das er 1987 entgegennahm, sowie der Verdienstorden des Landes NRW und des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Er blieb dabei stets bescheiden: »Ich wollte immer Anderen helfen«, war sein oft zitiertes Lebensmotto. Karl Prüssner wurde in der Ziegelstraße in Herford geboren und besuchte die Volksschule Mindener Straße. Nach einer Tischlerlehre bei Prüßner & Pahmeyer und zwei Semestern Innenarchitektur-Studium arbeitete er in Bremen und München. Dort erreichte ihn der Stellungsbefehl. Er wurde zum Flak-Nachrichtensoldat ausgebildet, im Afrika-Korps eingesetzt und dort schwer verwundet. »Ein Jahr lang lag ich in Lazaretten in Tunis, Sizilien, Neapel und Österreich«, erzählte er einmal. Wegen einer schweren Kopfverletzung konnte er später nicht mehr als Tischler arbeiten und wurde Pförtner bei den Stadtwerken. Im Oktober 1945 zählte er zu den Mitbegründern des SPD-Stadtverbandes, den er auch später leitete. Bereits im Februar 1945 hatte er Hilda Halwart geheiratet. Die Liste seiner Ämter ist lang: Prüßner war von 1961 bis 1963 stellvertretender Oberbürgermeister, SPD-Stadtverbandsvorsitzender und Landtagsabgeordneter (1962 bis 1970). Er wirkte zudem im Aufsichtsrat der Wohnbau, des EMR und der Stadtwerke Herford mit, war Vorstandsvorsitzender der AOK Herford sowie mehr als 20 Jahre lang Presbyter in der Mariengemeinde Stift Berg. Die Beerdigung findet am Montag, 18. September, ab 11 Uhr von der Marienkirche Stift Berg aus auf dem Erikafriedhof, Vlothoer Straße, statt.

Artikel vom 14.09.2006