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Billig-Geräte machen dem
Handwerk wenig Sorgen

Elektro-Innung sieht mit Optimismus in die Zukunft

Von Bernhard Liedmann
(Text und Foto)
Kreis Paderborn/Bad Lippspringe (WV). Gut gestellt für die Zukunft sieht sich die Elektro-Innung im Kreis Paderborn mit ihren 140 klein- und mittelständischen Betrieben sowie mehr als 1000 Beschäftigten.

Der Gang in die Nischen habe dieser Handwerkssparte sogar ein Anstieg der Betriebszahlen gebracht, so Innungsobermeister Heinrich Heggemann am Rande der gestrigen Fachverbandstagung in Bad Lippspringe.
Im Gegensatz zum allgemeinen Trend habe die Elektro-Innung im Kreis Paderborn bei den Ausbildungsplätzen in 2006 sogar um sieben Prozent zugelegt. Kompetente Dienstleistung, so Heggemann, werde auch in Zukunft der Innung trotz zahlreicher Billigangebote auf dem Elektromarkt den Kundenbestand sichern: »Wer beispielsweise beim Kauf eines Geschirrspülers nicht richtig über Einstellungen oder Härtegrade informiert wird, kann das Gerät nach zwei bis drei Jahren wegschmeißen und bezahlt es doppelt.« Auch zahlreiche Rückrufaktionen wie beispielsweise bei Rauchmeldern zeigten, dass billig nicht unbedingt gut sei.
Doch nicht nur die Fokussierung auf Dienstleister, sondern insbesondere der Gang in die Nischen habe vor allem kleinen Betrieben mit drei bis fünf Mitarbeitern die Existenz gesichert. Der Radio- und Fernsehtechniker sei lange »out«, Klimaanlagentechnik oder Telekommunikation und Netzwerktechnik prägten zunehmend das Arbeitsfeld. Dementsprechend nehme Aus- und Weiterbildung in der Branche einen immer größer werdenden Raum ein. Wenn sich jetzt die Binnennachfrage stabilisiere, sei die Innung in der Region durchweg zufrieden. Positive Signale an das Handwerk sendeten zu Beginn der Tagung im Kongresshaus, an der 120 Delegierte der 68 NRW-Mitgliedsinnungen mit insgesamt 13 730 Unternehmen und 73 600 Beschäftigten teilnahmen, für die Kommunen auch Landrat Manfred Müller und Bad Lippspringes Bürgermeister Willi Schmidt. Novellierungen bei den Auftragsvergaben ermöglichten eine stärkere Berücksichtigung des heimischen Handwerks. Diese Möglichkeiten wolle man auch in Zukunft nutzen. Müller appellierte bei der Gelegenheit nochmals an die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe und begrüßte die Spezialisierung als Sicherung der Betriebe.

Artikel vom 14.09.2006