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Kranke Kinder brauchen Bücher

Initiative des Kinderschutzbundes in Höxter feiert ihren 20. Geburtstag

Höxter (jan). Wenn Annette Hesse, Edith König-Eggers und Almuth Stübs mit ihrem Bücherwagen durch die bunten Gänge der Kinderstation im St. Ansgar Krankenhaus streifen, ist bei den kleinsten Patienten große Freude angesagt. In diesem Tagen feiert die rollende Kinderbücherei ihren 20. Geburtstag.

Jede Woche dienstags versorgen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Kinderschutzbundes in Höxter Kinder im St. Ansgar Krankenhaus mit Lesestoff. Dabei stellen sie den kleinen Bücherwürmern ein großes Angebot zur Verfügung, das Bilderbücher, Sachbilderbücher, Kinderkrimis sowie die Klassiker der Romane für Kinder und junge Erwachsene umfasst.
Im Jahre 1981 rief der Deutsche Ärztinnenbund die Aktion »Das fröhliche Krankenzimmer« ins Leben, das unter dem Motto »Kranke Kinder brauchen Bücher« stand. Die Idee dabei war und ist, kranken Kindern mit Hilfe von Büchern die Zeit im Krankenhaus zu verkürzen, ihnen ihre Ängste zu nehmen, von Schmerzen abzulenken und mit dem Medium Buch Sprachlosigkeit zu überwinden. Während der alljährlichen Mitgliederversammlung des Kinderschutzbundes Höxter im Februar 1986 wurde eher zufällig von dieser Aktion berichtet. Bücherbegeisterte Mitarbeiter griffen die Idee auf und stellten mit Unterstützung des Krankenhauses und der Aktion des Ärztinnenbundes ein Bücherangebot zusammen.
»Meterweise wurde Buchfolie verarbeitet, bis im September 1986 der Bücherwagen komplett war«, berichtet Almuth Stübs, die schon von Beginn an dabei ist. Neue Büchersätze finanzierte im Laufe der Zeit des öfteren das St. Ansgar Krankenhaus. Auch zum jetzigen Geburtstag konnten dank einer großzügigen Spende neue Bücher angeschafft werden. Am neuen Bücherangebot beteiligte sich auch die Buchhandlung Henze.
»Wir sind froh, dass in letzter Zeit wieder mehr gelesen wird. Das Fernsehen war und ist ein großer Konkurrent. Aber seit einigen Jahren steht auch Lesen wieder in der Öffentlichkeit, Kinder greifen häufiger zum Buch«, erklärt Almuth Stübs. »Auch durch die Hartnäckigkeit der drei Damen wird das Lesen aufrechterhalten«, ergänzt der Chefarzt der Kinderklinik Dr. Volker Klimpel.

Artikel vom 14.09.2006