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Fehler-Quote erreicht Rekordtief

Frauen-Landesliga: HSG Vlotho-Uffeln beeindruckt bei Heim-Gala auch Andreas Gohr

Vlotho (gag). 30 Minuten reichten: Andreas Gohr machte sich nach nur einer Halbzeit auf den Heimweg. Der Trainer der Sportfreunde Senne hatte genug gesehen. Der nächste Gegner seiner Mannschaft in der Frauen-Handball-Landesliga, die HSG Vlotho-Uffeln, lag zu diesem Zeitpunkt nach einer Gala-Vorstellung gegen den TV Hille bereits mit 15:3 vorn. Warum also noch bleiben?

Die Vlothoer brannten beim 36:14-Kantersieg gegen den TV Hille ein Handball-Feuerwerk ab, dem Vlothoer Gohr dürfte der Angstschweiß auf der Stirn gestanden haben. »Dass wir eine ganz gute Leistung gebracht haben, hätte wohl auch ein Handball-Laie erkannt«, schmunzelte Vette nach einem der besten Auftritte seiner Amtszeit. »Wir haben in 60 Minuten nur einen einzigen technischen Fehler gemacht. Das wird wahrscheinlich nicht allzu schnell wieder vorkommen«, sagt die Statistik einiges über die Top-Tagesform der Vlothoer aus.
Die spielten sich -Êgestützt auf eine stark haltende Christina Oebke im Tor -Êin einen Riesen-Rausch und machten bei der Heim-Gala aus Hille Kleinholz. Für Vette waren es aber trotz der Deutlichkeit des Erfolges gegen eine Mannschaft, die immerhin eine Woche zuvor noch den nächsten HSG-Kontrahenten Senne in Schach gehalten hatte, nur zwei weitere Punkte im Kampf um den Aufstieg. »Nordhemmern hat bisher auch beide Spiele souverän gewonnen. Für uns geht es jeden Montag wieder von vorne los«, schaut Vette von Spiel zu Spiel.
Die Tatsache, dass der Trainer gegen den TV Hille auf Sandra Stahlhut sowie Neuzugang Sylke Beckmann noch getrost verzichten konnte, verdeutlicht die Luxus-Situation im HSG-Kader, der in dieser Saison wohl das Maß aller Dinge in der Landesliga ist. Trotzdem hat Vette Angst vor möglichen Ausrutschern: »Wir werden gejagt. Jede Mannschaft kann gegen uns unbekümmert zu Werke gehen«, wird Vlotho es in dieser Serie noch einige Male mit hoch motivierten Teams zu tun bekommen, die dem vermeintlichen Top-Favoriten auf den Aufstieg ein Bein stellen wollen. So wie Senne.
Der nächste Gegner hat es nach Meinung des Vlothoer Übungsleiters in sich. »Senne will in dieser Saison auch oben mitspielen. Ich erwarte einen heißen Tanz«, geht Vette auch die nächste Partie mit der gebotenen Ernsthaftigkeit an. Wie schnell man patzen kann, weiß die HSG schließlich aus eigener, bitterer Erfahrung in Senne: »Mit denen haben wir noch eine Rechnung offen.«
In der vergangenen Saison kassierte man bei den Sportfreunden eine unerwartete Auswärtsschlappe. Am Ende fehlten genau diese zwei Punkte zum Titel. Deshalb: »Auf dem Spiel gegen Hille dürfen wie uns nicht ausruhen.«

Artikel vom 13.09.2006