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Bei Rad-Diebstahl erwischt

Jugendlicher muss 80 Arbeitsstunden leisten

Hiddenhausen (cl). Im Alter von 16 Jahren bekam der Russlanddeutsche Jakob V. (Namen geändert) zweimal Arbeitsstunden vom Gericht auferlegt, zuletzt im November 2005. Zu diesem Zeitpunkt lief aber schon ein neues Verfahren gegen den Jugendlichen, der mit seinen Eltern in Schweicheln wohnt.

Am 6. September 2005 war er mit seinem Freund Ahmet C. (18) nach Bielefeld gefahren. Dieser dachte nach seiner eigenen Einlassung beim Ishara-Bad: »Wenn ich schon mal in Bielefeld bin, kann ich auch ein Fahrrad klauen!« Vorsorglich hatte er schon eine Kneifzange von zu Hause mitgebracht. Die beiden Angeklagten schleppten ein Moumtainbike um die Ecke und versuchten, das Spiralschloss zu knacken. Da sie aber mitbekamen, dass eine Anwohnerin sie beobachtete, ließen sie das Rad zurück und flohen.
Vor Gericht nahm Ahnet C. alle Schuld allein auf sich. Jakob V., der derzeit dabei ist, seinen Realschulabschluss nachzuholen, hatte aber eine weitere Straftat zu verantworten: Am 26. Januar 2006 wurde er im Minipreisladen beim Hiddenhausener Rathaus beim Diebstahl von Süßigkeiten im Wert von 1,69 Euro ertappt. Er scheint es mit Gesetz und Normen nicht allzu genau zu nehmen.
Auf Antrag von Oberamtsanwalt Jürgen Haufler verhängte Richterin Alea Blöbaum für beide Missetäter jeweils 80 Arbeitsstunden. Ahmet C. hat gerade erst einen Fließbandjob in einer Fleischfabrik angetreten und soll einen Zweijahresvertrag bekommen. Dies scheint aber gefährdet, weil er wegen einer gebrochenen Hand derzeit krankgeschrieben ist.

Artikel vom 13.09.2006