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Ein Stück Bayern in
die City gebracht

»Zirbelstube« feiert ihr 20-jähriges Bestehen

Von Peter Schelberg
Herford (HK). Vor zwei Jahrzehnten brachten sie ein Stück Bayern nach Herford: Gastwirt Klaus-Peter Michalk und seine Lebensgefährtin Gisela Schneider feiern am Freitag, 22. September, ab 18 Uhr das 20-jährige Bestehen ihrer »Zirbelstube« mit einer Benefizveranstaltung an der Tribenstraße. Im Festzelt spielt die Showband »Herzbluat« aus dem Salzburger Land und sorgt für alpine Stimmung im Ostwestfälischen.

Als Pächter der Münchner Paulaner-Brauerei übernahm Michalk am 14. November 1986 die im bajuwarischen Hüttenambiente gestalteten Räume, in denen zuvor eine Bildergalerie war. »Die Zirbelstube war eines der ersten bayerischen Lokale in Herford«, blickt der 58-Jährige zurück. Inzwischen ist er Herfords dienstältester Gastwirt und gastronomisches »Urgestein« in der Innenstadt: »Ich habe schon viele Kollegen kommen und gehen sehen«, verweist der gebürtige Herforder auf die hohe Fluktuation in der Branche. Geblieben ist die »Zirbelstube« mit ihrem gemischten Publikum »von 18 bis 80«. Hier dürften die meisten Herforder schon mal ein (Weiß-)Bier getrunken haben. Zählen kann die Gaststätte allerdings vor allem auf ihre Stammgäste, die bayerische Gemütlichkeit und die familiäre Atmosphäre in der von außen eher unscheinbaren Kneipe am Altstadt-Parkhaus schätzen. Zu den treuesten Gästen zählen die Fans von der »Südkurve«, die jeden Abend kurz vorbeischauen und an »ihrer« Thekenecke ein kühles Blondes genießen. Immer gern gesehen ist auch Herfords ältester Damen-Stammtisch.
Für ihre Gäste haben Michalk und seine Lebensgefährtin immer ein offenes Ohr, viele kennen sie seit Jahren. In einigen Fällen konnten die beiden Wirtsleute sogar dazu beitragen, dass in ihrer »Zirbelstube« zwei Herzen zueinander fanden. »Ein Wirt ist ja nicht nur Unternehmer, Organisator und Alleinunterhalter, sondern oft auch Seelsorger, Psychologe und Eheberater. Der eine Gast möchte sich gern unterhalten, der andere will lieber seine Ruhe haben«, weiß der Mann am Zapfhahn. »Geheimtipp« auf der Speisekarte sind die leckeren Bratkartoffeln, die in den ersten Jahren von seiner Mutter Gerda Michalk-Mulder zubereitet wurden. Heute ist Partnerin Gisela für die Küche zuständig, die weiß-blaue Spezialitäten von der Haxe bis zu Weißwürsten serviert: »Bei uns gibt's aber auch westfälische Küche«, stellt das Gastronomenpaar klar.
Der Erlös der Jubiläumsfeier soll den Bewohnern im Haus Kiebitzstraße (Lebenshilfe) zugute kommen. Am Samstag, 23. September, ist ab 10.30 Uhr Frühschoppen mit »Jens & Alex«.

Artikel vom 14.09.2006