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Bei Hochzeit
wie im siebten
Himmel gefühlt

Sauerbreys feiern Ehejubiläum

Oppendorf (WB). Auch in Oppendorf wird heute eine goldene Hochzeit gefeiert. Hier sind es Horst und Irma Sauerbrey, geb. Engelbrecht, wohnhaft am Osterheider Ring Nr. 15, die auf 50 Ehejahre zurückblicken und diesen Ehrentag ihres gemeinsamen Lebens begehen können.

Viele Glückwünsche werden den Beiden zugehen. Zwei Tage haben sie für die Feierlichkeiten angesetzt. Heute, ab 10 Uhr, empfangen die beiden im Landgasthaus »Stemweder Berg« (Cordes) die Vertreter der Gemeinde und alle, die ihnen gerne gratulieren möchten. Morgen folgt an der selben Stelle die Familienfeier.
Zuvor treten Horst und Irma Sauerbrey um 14.30 Uhr wieder vor den Altar in der Wehdemer Kirche. Pastor Ulrich Mentemeier segnet in einem Dankgottesdienst ihren Lebensbund. Der Singkreis der Frauenhilfe umrahmt die Feier mit einigen Liedern. An der selben Stelle wurde das Jubelpaar auch am 14. September 1956 von Pastor Wilhelm Hölscher getraut.
Es waren die Wirren der Nachkriegszeit, die Horst und Irma Sauerbrey zusammenführten. Der Jubilar ist gebürtiger Brandenburger. In Köritz (Kreis Rupin) erblickte er am 28. November 1926 das Licht der Welt. Nach der Schulzeit blieb er in der elterlichen Landwirtschaft tätig. Anfang Oktober 1943 wurde er zum Arbeitsdienst eingezogen. Kaum wieder zu Hause, folgte im Februar 1944 die Einberufung zum Kriegsdienst. Horst Sauerbrey wurde bei den Sturmgeschützen, die auf Kettenfahrzeugen montiert waren, eingesetzt. So machte er den Rückzug im Osten mit, wurde am 24. April 1945 verwundet und geriet am 3.Mai 1945 in englische Gefangenschaft.
Horst Sauerbrey lag noch einige Wochen im Lazarett in Hamburg-Bergedorf und wurde dann im Sommer 1945 in seine brandenburgische Heimat, die inzwischen zur Ostzone, später DDR, gehörte, entlassen. Als dort die Bodenreform durchgeführt und dabei auch die Bauern enteignet wurden, ging der Jubilar nach Westdeutschland und kam nach Oppendorf. Bei Kükelhan ließ er sich zum Maurer ausbilden. Später ging er für einige Jahre nach Osnabrück und wurde Fliesenleger. Als solcher kehrte er wieder zu seinem alten Arbeitgeber zurück und blieb hier bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand tätig.
1951 errichtete Horst Sauerbrey mit Unterstützung durch Angehörige in der Osterheide das heutige Wohnhaus, in dem das Jubelpaar seit der Heirat wohnt und heute den Ruhestand verbringt.
Irma Sauerbrey wurde am 8. November 1930 in Oppendorf auf der Stätte Engelbrecht Nr. 102 geboren. Nach der Schulzeit und Konfirmation wurde sie Friseuse. Bei Hans Niemann sen. in Oppenwehe erlernte sie ihr Handwerk. Sieben Jahre war sie bei ihm tätig, die längste Zeit in der Filiale in Wehdem.
Später arbeitete Irma Sauerbrey noch einige Jahre selbstständig in ihrem Beruf, bis sie sich ganz der Familie und der Erziehung der beiden Töchter Karin und Heike widmete. Beide wohnen heute mit ihren Angehörigen in Rahden. Die beiden Enkelkinder Joana und Jörn gehören zu den weiteren Nachkommen von Horst und Irma Sauerbrey und sind ihr ganzer Stolz. Heute und morgen sind alle mit dabei, wenn die Eltern und Großeltern ihre goldene Hochzeit feiern.
Diese erinnern sich noch gerne an die Zeit, als sie sich kennen lernten. Auf dem Sportplatz - Horst Sauerbrey war ein guter Fußballspieler - oder auf dem Tanzboden bei »Priesmeiers Sophie«. »Domols«, so meinte die Jubilarin humorvoll, »feuln wie us wie im`m seweten Himmel«.
Horst und Irma Sauerbrey widmeten sich neben ihrer beruflichen Tätigkeit auch dem Vereinsleben. Sie gehören dem Sportverein, dem Schützenverein und auch dem Sozialverband an. Abordnungen werden morgen bei der Familienfeier bei Cordes mit dabei sein, ebenso wie die Frauen und Männer vom ehemaligen Kegelclub, die sich bei solchen Anlässen immer wieder treffen.
Horst und Irma Sauerbrey sind dankbar dafür, dass sie heute nach mancherlei Erkrankungen in früheren Jahren bei zufriedenstellender Gesundheit das goldene Ehejubiläum feiern können. Gemeinsam widmen sie sich der Pflege von Haus und Garten. »Ower Langewiele«, sagte die Jubilarin in der ihr eigenen humorvollen Art, »bruket wie nich tou klagen«.

Artikel vom 14.09.2006