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Neugierig auf eine andere Welt

Kindergartenkinder hören spannende Geschichten aus Afrika


Von Stefanie Hillebrand (Text und Foto)
Rahden (WB). »Ist das nicht toll? Unsere Länder liegen so weit voneinander entfernt und trotzdem spielt ihr die gleichen Spiele«, freut sich Gudrun Straßburg. Sie ist verantwortlich für die Partnerschaft des CVJM Rahden und dem YMCA Bo-Central. Die Kinder der Kindertagesstätte am Krankenhaus sind erstaunt, als sie auf den Dias spielende afrikanische Kinder auf selbst gebastelten Dosenstelzen sehen.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu Kindern anderer Länder festzustellen sowie Menschen fremder Kultur und Hautfarbe Interesse entgegenzubringen und sie zu respektieren, ist das erklärte Ziel von Gudrun Straßburg. »Integration fängt an der Basis an«, erklärt sie ihre Motivation, mit ihren afrikanischen Gästen Peter Williams und Josephine Musa besonders die Kindergärten aufzusuchen. Mucksmäuschenstill sitzen die Jungen und Mädchen und lauschen gespannt den Geschichten und der Musik aus Afrika.
Die 14 Vorschulkinder hatten sich auf den Besuch aus Afrika intensiv vorbereitet. Unter dem Motto »Weltreise« wollen sie in ihrem letzten Kindergartenjahr mit ihrer Erzieherin Annett Bening die Kontinente »bereisen« und dabei Wissenswertes über fremde Länder und Menschen erfahren.
Ihre Reise begann in Afrika. So hören die kleinen Zuhörer nicht zum ersten Mal, dass Kinderarbeit in Bo zum Alltag gehört. Auf den gezeigten Dias sehen sie Gleichaltrige, die Obst und Gemüse auf dem Kopf zum Markt tragen. Josephine Musa demonstriert, wie die Menschen in Afrika Kopflasten balancieren. Dass das leichter aussieht, als es ist, merken die Fünfjährigen, als sie es selbst ausprobieren dürfen. Ungläubig hören sie, dass den Kindern in Bo Kindergarten- und Schuluniform und sogar einheitliche Sportkleidung vorgeschrieben ist.
Zu besonders festlichen Anlässen, wie dem »Tag des afrikanischen Kindes«, tragen sie festliche Talare und Kopfbedeckungen. Nach der Devise »Musik verbindet« sangen die beiden Afrikaner zum Abschluss ein fröhliches Lied in ihrer Sprache »Mende«. Sie begleiteten sich dabei auf typisch afrikanischen Musikinstrumenten, einer aus einem Holzstamm gebauten Trommel und einer Skake-Shake, die aus einer Kürbispflanze gefertigt ist.
Die Kindergartenkinder erwiderten den afrikanischen Gruß ebenfalls mit einem musikalischen Dankeschön.

Artikel vom 13.09.2006