13.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein stummer Zeuge aus der Eiszeit


Der »Große Stein von Tonnenheide« ist zehn Meter lang,Êsieben Meter breit und drei Meter hoch. Sein Gewicht beträgt etwa 350 Tonnen. Er ist der größte zur Zeit bekannte Findling in Norddeutschland. Alter, Herkunft und Art dieses Zeugen der Eiszeit sind von dem Geologen begutachtet worden. Zur Eiszeit (Pleistozän) entwickelten sich mächtige Vergletscherungen. Eine davon lag in Skandinavien.
In Westfalen war das Ausmaß der Vereisung in der Saalezeit (vor 230 000 bis 140 000 Jahren) am größten. Das Wiehengebirge wurde vom Norden her vom Eis überfahren. Dabei hobelte das Eis hindernisbildende Gesteinsbrocken vom Untergrund ab, nahm sie auf und trug sie als Gesteinsschutt mit sich fort. Beim Abtauen der riesigen Gletschermassen blieben die vom Eis mitgeführten Steine schließlich liegen. Diese vom Eis transportierten und abgelagerten Steine werden, wenn sie einen Mindestdurchmesser von 40 Zentimetern aufweisen, Findlinge oder Geschiebe genannt.
Zur Saaleeiszeit tauten auch im jetzigen Westfalen die Gletschermassen ab und hinterließen das von ihnen mitgeführte Steinmaterial, darunter auch den riesigen Findling in Tonnenheide im Ortsteil Hahnenkamp. Es darf also davon ausgegangen werden, dass dieser Stein seit etwa 200 000 Jahren an seinem jetzigen Fundort, dem Hof Klasing, liegt.

Artikel vom 13.09.2006