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Vorstand hat Fehler erkannt

Nach der Gemeindeversammlung

Schlangen/Kohlstädt (vf). Fast vier Wochen sind nun vergangen. An der Gemeindeversammlung scheiden sich die Geister. War sie notwendig? War sie überflüssig? Meinungen darüber wurden am Montag in der Sitzung des Kirchenvorstandes zusammengetragen.

Auf kleinen Zetteln konnten die etwa 20 Besucher im Kohlstädter Gemeindehaus anonym ihre Gedanken und Meinungen kundtun. Nicht nur kritische Stimmen, auch positive Reaktionen wurden zusammengetragen. Befürchtungen des Kirchenvorstandes nach überwiegend negativer Kritik bestätigten sich damit nicht.
Deutlich wurde, dass den Gästen der Sitzung viele Themen unter den Nägeln brennen. Besonders intensiv wurde die Wiesbrock-Spende (6000 Euro Jugendarbeit, 2500 Kindergarten Gartenstraße) diskutiert. Bei der Gemeindeversammlung hatte es Kritik gegeben, dass bisher kein einziger Cent bei den Jugendlichen direkt angekommen sei. Pastor Friebel: »Um die Jugendarbeit und die Kindergärten zu stärken, müssen wir ganz genau überlegen, was mit dem verbliebenen großen Rest der Spende geschieht.« Aus diesem Grund will sich der Vorstand noch einmal mit der Spenderin zusammensetzen, um über die Verwendung des Geldes zu beraten. Pastor Brehme stellte klar, dass das Geld jedoch nicht zur Deckung von Personalkosten verwendet werde.
Wie der Kirchenvorstand bekannt gab, soll schon bald ein Flyer erscheinen, in dem die Finanzsituation der Gemeinde übersichtlich dargestellt werden soll. So möchte der Kirchenvorstand der Kritik fehlender Transparenz entgegen wirken. Auch soll der Flyer die Möglichkeit bieten, Kritik zu äußern. Zudem soll ein Fragebogen entwickelt werden, der in der Gemeinde verteilt werden soll. »Wir wollen erfahren, was sich die Schlänger wünschen, was sie von der Kirche erwarten«, erklärte Vorstandsmitglied Simone Ackermann. Gemeinsam mit Marion Dinand hat sie außerdem einen Fragenkatalog entwickelt, mit dem sich der Kirchenvorstand nun befassen soll. »Wir werden interne Gruppen bilden. Dort können offene Gedanken geäußert werden. Wir erhoffen uns dadurch bessere Entscheidungsgrundlagen«, erklärte Marion Dinand das Vorgehen.
Wie Pastor Christian Brehme betonte, habe der Kirchenvorstand sowie der Öffentlichkeitsausschuss im Vorfeld der Gemeindeversammlung alle denkbaren Handlungsweisen bedacht und besprochen. Doch man habe sich für eine Variante entscheiden müssen. Der Kritik, dass kein Mitglied des Kirchenvorstands auf dem Podium saß, entgegnete Brehme: »Wir wollten an diesem Abend ein Teil der Gemeinde sein und zeigen, dass wir nicht über der Gemeinde schweben. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, sich aufs Podium zu setzen. Den Fehler müssen wir uns eingestehen.« Kritik an der mangelnden Informationspolitik über die finanzielle Lage wies er zurück: »Nach dem Vortrag der Expertin der Landeskirche habe ich dreimal nachgefragt, ob noch Fragen offen sind. Da darauf keine Antworten kamen, sind wir davon ausgegangen, dass jeder informiert ist.« Weiterer Bericht folgt

Artikel vom 13.09.2006