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Mit Kind Klartext reden ist bester Weg

Vor der Lesung am 18. September: Exklusiv-Interview mit Familienberater Jan-Uwe Rogge

Werther (WB). Erziehung ist kein Kinderspiel. Das erfahren Eltern jeden Tag aufs Neue. Auf den ein oder anderen Tipp - unterhaltsam verpackt - können Eltern hoffen, wenn der bekannte Familienberater Jan-Uwe Rogge am kommenden Montag, 18. September, in Werther zu Gast ist. Im Vorfeld stellte sich der Experte den Fragen von WESTFALEN-BLATT-Redakteurin Dunja Henkenjohann.

Welcher ist der größte Fehler, den Eltern bei der Erziehung machen?Jan-Uwe Rogge: »Es geht nicht um Fehler. Ich denke, dass Eltern eine ganze Menge richtig machen. Man muss sie bei dem abholen, was sie können.«

Ihr Vortrag in Werther hat den Titel »Kinder brauchen Grenzen - der »große Erziehungsberater« kommt. Wie streng müssen Eltern heute sein?Jan-Uwe Rogge: »Es geht nicht um Strenge, sondern um Konsequenz und Klarheit.«

Sie haben unzählige Bücher mit Tipps für Kinder von 0 bis 18 Jahren geschrieben. Reichen in Zeiten von »Super-Nanny« nicht die Erziehungstipps aus dem Fernsehen?Jan-Uwe Rogge: »Ich habe viele meiner Bücher vor 15 Jahren und mehr geschrieben. Damals hat man - Gott sei Dank - noch nicht von der ÝSuper-NannyÜ gesprochen.«

Kann man Erziehung eigentlich lernen?Jan-Uwe Rogge: »Man kann Erziehung erfahren und erleben. Das ist das Wichtigste, dass man auch als Eltern sich selbst als Lernender und Erfahrender begreift.«

Immer mehr Paare entscheiden sich immer später für Kinder. Wann sind Mann und Frau die besseren Eltern - mit 20 oder mit 40 Jahren?Jan-Uwe Rogge: »Manche sind mit 20 Jahren gute Eltern, andere sind mit 40 Jahren gute Eltern. Wichtig ist, dass man sich auf seine Elternschaft einlässt.«

Und welche Mütter sind die besseren? Die, die Kind und Karriere mit Hilfe von Kindertagesstätten oder Tagesmüttern unter einen Hut bringen oder die, die auf den Job verzichten, um für ihre Kinder da zu sein?Jan-Uwe Rogge: »Ich denke, jede Mutter und jeder Vater muss seinen eigenen Weg finden. Mancher Weg besteht darin, zuhause zu bleiben. Manche bringen auch lieber beide unter einen Hut, und manchmal hat man gar nicht die Entscheidung.«
l Jan-Uwe Rogge liest am kommenden Montag, 18. September, um 20 Uhr im Rahmen der Reihe zum zehnten Geburtstag der Buchhandlung Lesezeichen im Haus Werther und wird auch Fragen beantworten. Einige wenige Restkarten gibt es noch im Lesezeichen und in der Stadtbibliothek Werther. Eine Woche später, am 25. September, sollen der Vortrag und offen gebliebene Fragen um 20 Uhr im Familienzentrum Fam.o.S. diskutiert werden.

Artikel vom 14.09.2006