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Mehr Lärmschutz an der Trasse

Politiker treffen sich zum Gespräch mit der Regierungspräsidentin

Bad Oeynhausen (WB). Für mehr Bürger an der Nordumgehungs-Trasse aktiven Lärmschutz erwirken - das war das Ziel eines Gesprächs gestern in Detmold. Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann und die Fraktionsvorsitzenden trafen sich dort mit Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Sthal.

An dem Gespräch nahmen neben der Regierungspräsidentin und dem Bürgermeister auch der Leiter der Abteilung Planfeststellung und Plangenehmigung der Bezirksregierung Detmold, Jens Kronsbein, Verfahrensleiter Frank Auf dem Hövel und die Bad Oeynhausener Fraktionsvorsitzenden Reiner Barg, Klaus Breitenkamp, Kurt Nagel und Olaf Winkelmann teil.
Die Bemessungsgrundlagen, nach denen der Lärmschutz genehmigt und gebaut werden soll, standen im Mittelpunkt der Sitzung. Erreicht werden soll ein wesentlich höherer Lärmschutz. So sollen Wohnhäuser, die nah an der Trasse liegen, trotz ihres Standortes im Außenbereich nach den Werten von »allgemeinen Wohngebieten« und Häuser in den Gewerbegebieten nach denen von Misch- und Wohngebieten bemessen werden. Die Basisnorm für den Lärmschutz also soll höher eingestuft werden als es bislang vorgesehen ist.
Die Stadtvertreter machten deutlich, dass sich die Notwendigkeit eines erhöhten Schutzes der Außenbereiche aus der für Ostwestfalen typischen Zersiedelung ergibt: Siedlungen sind zersplittert und Wohnhäuser stehen einzeln. In den Gewerbegebieten befinden sich außerdem zum Teil Wohnhäusern, die schon vor Einrichtung des Gewerbegebietes dort gestanden haben und deshalb anders zu bewerten seien. Für bestimmte Wohn- und Mischgebiete an der Trasse sollen die Anspruchsvoraussetzungen für aktiven Schallschutz überprüft werden.
Die Verlängerung des geplanten Tunnels in Dehme um rund 50 Meter nach Norden war ein weiteres Thema des Gesprächs. Hierdurch würde, so die Bad Oeynhausener Politiker, mehr Schallschutz für die angrenzende Bebauung in Eidinghausen und Dehme erreicht. Zugleich würde so die trennende Wirkung durch die neue A 30 - die Zufahrtstrasse aus Richtung Minden - verringert.
Die Vorsitzenden der vier Ratsfraktionen und der Bürgermeister betonten, dass man in Bad Oeynhausen großen Wert darauf lege, dass die zulässigen Lärm- und Schadstoffgrenzwerte bereits während des Baus der Nordumgehung eingehalten werden. Die Straßenbaubehörde Minden hatte ursprünglich mitgeteilt, dass ein durch das Landesumweltamt erstellter Luftreinhalteplan während der Baumaßnahme zugrunde gelegt werden sollte.
Insgesamt, so sind sich die Teilnehmer einig, war es gestern in Detmold ein konstruktives Gespräch. Wegen des laufenden Verfahrens durften die Vertreter der Bezirksregierung allerdings zum jetzigen Zeitpunkt bezüglich der Forderungen der Stadt Bad Oeynhausen inhaltlich keine weitere Stellung beziehen.

Artikel vom 12.09.2006