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Wählte Vorjahresriege
die Schülervertretung?

Goerdeler-Gymnasium fordert Überprüfung des Falls

Von Manfred Stienecke
Paderborn (WV). Wegen eines Formfehlers muss die Bezirksschülervertretung des Kreises Paderborn möglicherweise neu gewählt werden.

Der Schülersprecher des Paderborner Goerdeler-Gymnasiums, Dennis M. Dellschow, hat gegenüber dem »Westfälischen Volksblatt« erklärt, dass man Neuwahlen fordern werde, wenn sich herausstellen sollte, dass nicht legitimierte Schülervertreter an der Wahl Mitte August beteiligt waren.
Hintergrund des Streits ist vor allem der frühe Zeitpunkt der Wahlen nur eine Woche nach den Sommerferien. Dies, so die Schülervertretung des Goerdeler-Gymnasiums, habe vielen Schulen eine Teilnahme unmöglich gemacht. Zu einem solch frühen Zeitpunkt hätten die jeweiligen schulinternen Wahlen zum Schülersprecher noch gar nicht stattgefunden. Auch das Goerdeler-Gymnasium konnte keine Delegierten in die Sitzung der Bezirksdelegiertenkonferenz entsenden, in der am 16. August die neue Bezirksschülervertretung (BSV) für das Schuljahr 2006/07 gewählt worden ist.
Dellschow rechnet vor, dass die mit »dringlichen Wahlen« begründete Einladung zu früh erfolgt ist, um den Schulen eine Entsendung ihrer Delegierten möglich zu machen. Um überhaupt am Tag der Delegiertenkonferenz wahlberechtigte Vertreter schicken zu können, hätten die Schulen bei einer Einladungsfrist von sieben Tagen schon am ersten Schultag ihre Schülersprecher wählen müssen. Zuvor aber müssten erst noch die Klassen- und Stufensprecher gewählt werden. Der Termin für die Bezirksdelegiertenkonferenz sei also deutlich zu früh angesetzt worden.
Die kurze Frist, folgert Dellschow, lege den Verdacht nahe, dass die Wahl zur neuen Bezirksschülervertretung mit Delegierten des vergangenen Schuljahres durchgeführt wurde. Dies sei illegitim und undemokratisch. »Es kann unmöglich sein, dass diejenigen, die im letzten Jahr - für eine Amtszeit von einem Schuljahr - in Schüler- und Bezirksschülervertretung gewählt worden sind, in diesem Jahr den neuen Bezirksschülersprecher wählen. Dies hebelt die demokratischen Prinzipien der Schülervertretung aus.«
In einem Offenen Brief an die BSV hat das Goerdeler-Gyamnasium um Aufklärung des Sachverhalts gebeten. Dellschow: »Sollte die Bezirksschülervertretung nicht begründet darlegen können, weshalb der Termin so gewählt wurde, und sollte sie nicht nachweisen können, dass es sich bei der Wahl um legitimierte Mitglieder gehandelt hat, wird sich das Goerdeler-Gymnasium für Neuwahlen des Vorstands und des Bezirksschülersprechers einsetzen.«
Die Bezirksschülervertretung nimmt im Kreis Paderborn die Rechte von mehr als 54 000 Schülern der weiterführenden Schulen wahr.

Artikel vom 13.09.2006